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Fall Maddie

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Fall Maddie: Tränenreicher Fernsehauftritt der McCanns

Beim ersten Fernsehauftritt seit den Verdächtigungen gegen die Eltern der verschwundenen Madeleine haben die McCanns um ihre Glaubwürdigkeit gekämpft. Sie bezeichneten die Anschuldigungen als "skandalös" und hoffen mit einer 24-Stunden-Hotline neue Hinweise zu bekommen.

Die Eltern der seit Mai verschwundenen Madeleine McCann haben die Vorwürfe zurückgewiesen, sie hätten ihrer Tochter Beruhigungsmittel gegeben. "Es ist absolut außer Frage, dass Madeleine und die Kinder Medikamente erhalten haben. Das ist skandalös", sagte der Brite Gerry McCann in einem Interview, das der spanische Fernsehsender Antena 3 ausstrahlen wollte. Nach Angaben des Sprechers der McCanns wollen Maddies Eltern während des vorab aufgezeichneten Fernsehauftritts, aus dem am Nachmittag schon einige Auszüge gezeigt wurden, auch den Start einer Telefon-Hotline für Informationen über das Schicksal ihr Tochter bekanntgeben.

"Diese Art der Fragen und ihre Veröffentlichung sind Nonsens", sagte Gerry McCann in dem Fernsehinterview zu den Spekulationen der Medien, Madeleine sei möglicherweise durch eine überhöhte Dosis Beruhigungsmittel gestorben. Das Interview war das erste der McCanns, seitdem die portugiesische Polizei sie Anfang September selbst zu Verdächtigen erklärt hatte. Was ihnen genau zur Last gelegt wurde, ist bis heute offiziell nicht bekannt. Nach Angaben aus dem Umfeld der Familie werfen die portugiesischen Ermittler den McCanns vor, ihre Tochter versehentlich getötet und dann ihren Körper verschwinden lassen zu haben. Inzwischen wurde der Leiter der Ermittlungen abgelöst.

Detektive und Telefon-Hotline

In dem Interview haben Gerry und Kate McCann auch den Start einer unter einer spanischen Nummer operierenden Hotline bekanntgegeben. Nach Angaben ihres Sprechers, Clarence Mitchell, haben Maddies Eltern spanische Detektive angeheuert, um rund um die Uhr Hinweise zum Verbleib Madeleines entgegennehmen zu können. In dem Interview wollten sie nochmals an alle Einwohner Spaniens, Portugals und Nordafrikas appellieren, ihnen bei der Suche zu helfen. Sie gingen davon aus, dass sich Maddie am ehesten in dieser Region aufhalten könnte, erklärte Mitchell. Er betonte, die Initiative habe die "volle Unterstützung" der spanischen und portugiesischen Polizei.

Maddie war Anfang Mai kurz vor ihrem vierten Geburtstag aus einer Ferienanlage im portugiesischen Praia da Luz verschwunden, während sich ihre Eltern nach eigenen Angaben in einem nahegelegenen Restaurant mit Freunden trafen. Das Ärztepaar bestreitet, etwas mit dem Verschwinden ihrer kleinen Tochter zu tun zu haben. Wie ihr Sprecher betonte, gehen die McCanns weiter von einer Entführung aus. (mit dpa)

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