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Fall Marco: Kritik von öffentlichen Stellen

Lange haben sie sich zurückgehalten, aber jetzt kritisieren öffentliche Stellen wie das Auswärtige Amt und das Zentrum für Türkeistudien den Prozess.

Von CoreMedia Migration User

Vor der erneuten Vertagung des Verfahrens hatte der Staatsminister im Auswärtigen Amt, Günter Gloser (SPD), "ein deutliches Signal seitens der türkischen Justiz" verlangt. Auf der Internetplattform abgeordnetenwatch.de antwortete Gloser auf die Frage nach dem Handeln des Auswärtigen Amtes in der Angelegenheit, es sei manchmal dienlicher, diskrete Schritte zu unternehmen als eine Initiative öffentlich zu machen.

Gloser betonte, sein Ministerium habe sich zwar in den Fall eingeschaltet, "aber unter Wahrung der jeweiligen innerstaatlichen Rechtsordnung". Zugleich verwies der Staatsminister aber auch auf die "nun schon sehr lange andauernden Untersuchungshaft" für den deutschen Schüler. Im Sommer hatten Regierung und Justiz in der Türkei die Forderungen deutscher Politiker nach einer Freilassung von Marco W. als Einmischung in die türkische Justiz zurückgewiesen.

Der Direktor des Essener Zentrums für Türkeistudien, Faruk Sen, bekräftigte unterdessen seine Kritik an den türkischen Behörden. "Es ist schwer erträglich, dass der Junge in dieser Weise Opfer einer offensichtlichen Hinhaltetaktik der Nebenklage sowie der Familie von Charlotte wird", erklärte Sen. Der Fall Marco berge für die Türkei die Gefahr, dass das Ansehen des Landes als sicheres Urlaubsziel für Familien beschädigt werde. (mit AFP)

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