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Die Trauerfeier für die junge Studentin Tugce Albayrak fand in einer kleinen Moschee in dem hessischen Ort Wächtersbach statt. Weltweit nahmen Menschen Anteil und zündeten Kerzen an.

© dpa

Fall Tugce: Mutmaßlicher Täter beantragt Haftentlassung

Vor zweieinhalb Monaten wurde die Studentin Tugce ins Koma geprügelt, sie starb wenig später. Der Hauptverdächtige sitzt in Haft. Wann der Jugendliche angeklagt wird, ist unklar. Nächste Woche steht erstmal ein anderer wichtiger Termin für ihn an.

Der mutmaßliche Täter im Fall Tugce Albayrak hat seine Entlassung aus der Untersuchungshaft beantragt. Kommende Woche, am 4. Februar, soll ein Haftprüfungstermin am Amtsgericht Offenbach stattfinden. Der Sprecher der Staatsanwaltschaft Offenbach bestätigte am Montag einen entsprechenden Bericht der „Bild“-Zeitung. Der zuständige Ermittlungsrichter muss den Beschuldigten anhören und kann dann entscheiden, ob der 18-Jährige freikommt. Derzeit sitzt der mutmaßliche Täter in Wiesbaden im Gefängnis.

Generell wird bei Haftprüfungsterminen nach drei Punkten geschaut: Besteht dringender Tatverdacht? Liegen Haftgründe vor wie Verdunklungs-, Wiederholungs- oder Fluchtgefahr? Drittes Kriterium ist - besonders bei Jugendlichen - die Verhältnismäßigkeit. Der Haftbefehl kann komplett aufgehoben oder unter Auflagen außer Vollzug gesetzt werden.

Wann im Fall Tugce Anklage erhoben wird, steht auch zweieinhalb Monate nach der Tat noch nicht fest. „Die Anklage wird vorbereitet“, sagte der Sprecher der Staatsanwaltschaft Offenbach, Axel Kreutz - so schnell wie möglich, aber auch so gründlich wie nötig. Er gehe nach wie vor davon aus, dass es Ende Januar, Anfang Februar so weit sein könnte. Würde die Anklage vor dem Haftprüfungstermin erhoben, wäre das Amtsgericht nicht mehr zuständig.

Die Studentin aus Gelnhausen war Mitte November vor einem Fast-Food-Lokal in Offenbach niedergeschlagen und lebensgefährlich verletzt worden. Knapp zwei Wochen später wurden die lebenserhaltenden Maschinen abgeschaltet. Tugce soll vor der Prügelattacke zwei minderjährigen Schülerinnen zu Hilfe gekommen sein. Sie sollen zuvor von dem Beschuldigten und seiner Clique bedrängt worden sein. (dpa)

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