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Familienpolitik: China will Bauern für weniger Kinder bezahlen

China will für seine ländliche Bevölkerung neue finanzielle Anreize einführen, weniger Kinder zu haben: Eltern über 60 sollen ab dem kommenden Jahr Geld erhalten, wenn sie nur ein Kind oder zwei Töchter haben.

Peking - Die geplante Prämie liegt bei 600 Yuan (61 Euro) - immerhin ein Fünftel des durchschnittlichen Jahreseinkommens in China, berichtete die staatliche Zeitung "China Daily". Das Fehlen von sozialer Sicherung für Chinas Bauern hat Paare oft dazu gezwungen, die staatlich festgelegten Geburtsquoten zu überschreiten oder Mädchen auszusetzen, damit sie noch einen Sohn bekommen können. Bauern brauchen Söhne, die sich im Alter um sie kümmern, da Töchter bei der Heirat das Haus verlassen.

In China wird seit mehr als zwei Jahrzehnten die so genannte Ein-Kind-Politik praktiziert. Diese erlaubt Paaren in Städten nur ein Kind. Auf dem Land dürfen Eltern ein zweites Kind haben, wenn das erste eine Tochter ist. Auch wenn das Gesetz nur finanzielle Maßnahmen zur Durchsetzung der Ein-Kind-Politik vorsieht, werfen Kritiker den Behörden seit langem Menschenrechtsverletzungen vor. Regierungsmitarbeiter sollen Frauen zu Zwangsabtreibungen und Sterilisationen gedrängt haben. Außerdem soll die traditionelle Vorliebe für männliche Nachfahren zu Kindesmord an Mädchen geführt haben. (tso/AFP)

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