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Fernsehen: ZDF setzt auf Dokus und Breitbildformat

Das ZDF setzt bei seiner Programmplanung für 2007 auf Information als "Domäne der öffentlich-rechtlichen Sender". Der Sender will zudem komplett auf das Breitbildformat umstellen.

Hamburg - Das Jahr 2007 wird laut ZDF-Intendant Markus Schächter für die öffentlich-rechtlichen Fernsehsender ein Jahr der Weichenstellungen. Das Bundesverfassungsgericht müsse nach einer ARD-Klage über die Form der Gebührenerhebung zu einem Urteil kommen, die Kommission zur Ermittlung des Finanzbedarfs (KEF) werde von ARD und ZDF "die Anmeldung" für die kommende Gebührenperiode verlangen, und ein neuer Rundfunkänderungsstaatsvertrag stehe zur Verabschiedung an. Das sagte Schächter bei der Jahresprogrammpressekonferenz in Hamburg.

Ungeklärt sei nach wie vor die Übertragung der Fußball- Europameisterschaft im kommenden Jahr. ARD und ZDF seien nicht in der Lage, finanziell mehr zu bieten. Chefredakteur Nikolaus Brender ergänzte, eine zügige Entscheidung sei wichtig, wenn der Produktionsapparat in ähnlichem Maß anlaufen solle wie bei der vergangenen Fußball-WM. Schächter kündigte an, in diesem Jahr das Programm des Senders vollends auf das Breitbildformat umzustellen. Im vergangenen Jahr ist ein Viertel der Sendungen im 16:9-Format ausgestrahlt worden.

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Im Laufe des Jahres will das ZDF laut Schächter seinen Informationsanteil weiter steigern. Vorgesehen ist eine Dokumentationsschiene, die möglicherweise am Dienstag im Programm eingeführt werden könnte. Sie würde den 20:15-Uhr-Sendeplatz, der oft mit Dokumentationen gefüllt wird, ergänzen. Im Programm bietet der Mainzer Sender viele Reportagen und Dokumentationen aus Deutschland und dem Ausland an. "Informationskompetenz, identitätsstiftendes Erzählfernsehen aus der Lebenswelt der deutschen Zuschauer und Wissenschaftsprogramme mit Erkenntnisgewinn - das ist allein die Domäne der öffentlich-rechtlichen Sender", sagte der Intendant.

Das ZDF strahlt unter anderem eine zehnteilige Reihe über "Die Deutschen" aus. Sie soll den historischen Bogen von den Anfängen unter Otto dem Großen bis zur Ausrufung der ersten deutschen Republik durch Philipp Scheidemann im November 1918 spannen. Die Reihe "Giganten" von Gero von Boehm und Günter Klein präsentiert bedeutende historische Persönlichkeiten. Eine 90-Minuten-Dokumentation soll an die Entführung der Lufthansa-Maschine "Landshut" vor 30 Jahren erinnern.

Geplant sind im Bereich Wissen, Geschichte und Kultur außerdem ein China-Zweiteiler, der Sechsteiler "Rom" über Aufstieg und Fall des antiken Weltreichs, der Dreiteiler "Paläste der Macht - Herrscher aus dem Morgenland" und ein Schwerpunkt zum 50. Geburtstag der Römischen Verträge vor dem Hintergrund der deutschen EU-Ratspräsidentschaft. Mit dem Thema Globalisierung beschäftigen sich der Dreiteiler "Die Welt schläft nie - Deutschland in der globalen Welt", der Zweiteiler "Geheime Supermächte - Asiens Sprung an die Weltspitze" und der Dreiteiler "Megacitys". Einen Blick in die Zukunft werfen die Reihen "2057 - Die Welt der Zukunft" und "Armageddon".

Mit Pilcher gegen "Tatort"

Im Filmbereich setzt das ZDF weiter auf seine "Tatort"-Konkurrenz mit romantischen Melodramen von Rosamunde Pilcher oder Inga Lindström. Neu ist die Krimireihe "Lutter" am Samstagabend mit Joachim Król als Chefermittler mit Standort Essen. Im Programm vorgesehen sind auch der Zweiteiler "Durch Himmel und Hölle" mit Natalia Wörner und Kai Wiesinger, der Mehrteiler "Ein Tag wird kommen", der Zweiteiler "Schuld und Unschuld" mit Tanja Wedhorn sowie die Serien "KDD - Kriminaldauerdienst", "Doktor Martin" mit Axel Milberg und "Donna Roma" mit Jutta Speidel.

Etwas vorsichtiger agiert das ZDF beim Thema Show. Drei Mal wird der Sender Johannes B. Kerners Test "Wie schlau ist Deutschland?" senden. Zwei Ausgaben in der Reihe "Unsere Besten" sind mit Kerner vorgesehen. Bleiben wird es auf jeden Fall bei sechs Ausgaben "Wetten, dass...?" und einer weiteren im Sommer aus der Stierkampfarena in Palma de Mallorca. (tso/dpa)

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