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Fleischskandal: Ministerium bleibt bei Rückrufaktion

Im bayerischen Fleischskandal beteuert die betroffene Firma, nur einwandfreie Erzeugnisse verkauft zu haben. Mit der Rückrufaktion wolle das Umweltministerium lediglich schnelle Ergebnisse präsentieren. Ein Sprecher des Ministeriums bestritt indes die Vorwürfe.

München - Das bayerische Umweltministerium hält trotz eines Dementis der betroffenen Firma an einer Rückrufaktion der Produkte «Gelha-Hühnerklein» und «Gelha-Hühnersuppentopf» fest. Es müsse davon ausgegangen werden, dass die Produkte genussuntaugliche Fleischabfälle enthalten, sagte ein Sprecher des Ministeriums am Mittwoch in München. Die Firma Gelha Lebensmittel Handel GmbH aus Stemwede in Nordrhein-Westfalen hatte dies am Dienstagabend bestritten.

Die Produkte seien lebensmittelrechtlich überprüft worden und hätten sich als einwandfrei herausgestellt, betonte das Unternehmen. Die Firma hatte der Bayerischen Staatsregierung unterstellt, der Öffentlichkeit schnelle Ergebnisse präsentieren zu wollen.

Ein Sprecher des Umweltministeriums sagte am Mittwoch, es gebe keinen Grund, von der Rückrufaktion Abstand zu nehmen. Bei seinen Ermittlungen habe sich das Ministerium auf die Ergebnisse der Zollverwaltung gestützt. Daraus habe sich ergeben, dass die niederbayerische Firma Rottaler mit Schlachtabfällen beliefert wurde und aus diesem Material die genannten Hühner-Produkte herstellte. Die Firma Gelha wird von Rottaler beliefert.

Im bayerischen Fleischskandal wird gegen mehrere Firmen ermittelt. Gegen den Hauptverdächtigen, den Geschäftsführer einer Deggendorfer Firma, war am Montag Haftbefehl erlassen worden. Ihm wird vorgeworfen, in mehr als 50 Fällen ungenießbares Fleisch in den Verkehr gebracht und als genusstauglich an mehrere Firmen in Deutschland mit hohem Gewinn weiterverkauft zu haben. (tso/dpa)

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