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Flensburger Finnwal: Greenpeace bangt um "Henrys" Leben

Seit Mittwoch schwimmt Finnwal "Henry" in der Flensburger Förde herum. Nahrung findet er dort offenbar genug, doch der Schiffsverkehr wird zunehmend zur Gefahr für das Jungtier.

Flensburg - Aktivisten der Umweltorganisation Greenpeace bangen inzwischen um das Leben des "Henry" getauften Finnwales. Das 13 Meter lange Tier sei am Samstagvormittag in einem von starkem Schiffsverkehr geprägten Seegebiet gesichtet worden, sagte Greenpeace-Biologe Thilo Maack. Die Gefahr sei groß, dass sich das Jungtier an einer der Schiffsschrauben verletze.

Der am Mittwoch erstmals in der Außenförde aufgetauchte Wal hatte sich am Freitag längere Zeit im Flensburger Hafen aufgehalten. Das Naturschauspiel war von zahlreichen Schaulustigen verfolgt worden.

Bislang gibt es noch keine konkreten Pläne, das Tier aus der Förde herauszulotsen. An Nahrung mangelt es dem Wal offenbar nicht, in der Förde findet er viele kleine Fische und Plankton. Wenn der Wal, dessen Geschlecht unbekannt ist, das Wochenende überstehe, schaffe er es wohl auch wieder heraus ins offene Meer, sagte Maack.

"Henry" befindet sich nach Angaben von Greenpeace schon seit einigen Wochen in der Ostsee und wurde auch in dänischen Gewässern beobachtet. Der Wal legte das gleiche Verhaltensmuster an den Tag wie ein Artgenosse, der 2003 tagelang in der Kieler und Flensburger Förde unterwegs gewesen war. Auch er hatte den Hafen erkundet und sich dann mehrere Tage im Bereich der Innenförde aufgehalten. Schließlich fand er den Weg zurück ins offene Meer. Nach Ansicht der Tierschützer sind zunehmender Unterwasserlärm, Verschmutzung und Überfischung in der Nordsee Ursache dafür, dass sich immer mehr Wale in die Ostsee verirren.

Finnwale sind nach Blauwalen die weltweit zweitgrößte Walart. Sie gehören zur Familie der Furchenwale und können bis zu 24 Meter lang werden. Finnwale leben in Hochseegewässern bis an die Packeisgrenze. Sie ernähren sich in erster Linie von Kleinkrebsen, dem so genannten Krill. (tso/ddp/AFP)

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