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Florida: Strandwächter rettet Mann und wird gefeuert

Weil er seinen Zuständigkeitsbereich verließ, um einen Ertrinkenden zu retten, wurde ein Rettungsschimmer in Florida entlassen.

Ein Strandwächter im US-Bundesstaat Florida hat die Rettung eines Ertrinkenden teuer bezahlt. Weil er sich dafür 500 Meter aus seinem Zuständigkeitsbereich entfernte, verlor er seinen Job. Nach Berichten über die Entlassung kündigte sein Arbeitgeber am Donnerstag an, die Entscheidung zu überdenken. Tomas Lopez befand sich auf seinem Posten am Strand von Hallandale nördlich von Miami, als ein Strandbesucher ihn auf den Ertrinkenden in einem nicht kontrollierten Bereich des Strands aufmerksam machte. Der Rettungsschwimmer rannte sofort los. Als er an der Stelle ankam, hatten Badegäste den Ertrinkenden bereits aus dem Wasser gezogen. Zusammen mit einer Krankenschwester habe er Erste Hilfe geleistet, sagte Lopez. Der Mann hat überlebt. Mehrere Kollegen von Lopez wurden ebenfalls gefeuert, weil sie sich hinter ihn stellten. „Was wir im Prinzip machen sollen, ist, beim Sterben zuzusehen“, sagte der 16-jährige Zoard Janko dem TV-Sender ABC.

Lopez' Arbeitgeber begründete die Kündigung damit, dass sich die Rettungsschwimmer aus Haftungsgründen nicht aus ihrem Zuständigkeitsbereich entfernen dürften. „Was er tat, war seine Entscheidung, er kannte die Firmenregeln und tat, was er für richtig hielt“, sagte ein Unternehmenssprecher. Lopez hielt dagegen, er habe seine Moral über seine Arbeitsregeln gestellt. Mehrere Kollegen des Rettungsschwimmers wurden offenbar ebenfalls gefeuert, weil sie sich hinter Lopez stellten. „Was wir im Prinzip machen sollen ist, beim Sterben zuzusehen“, sagte der 16-jährige Zoard Janko dem TV-Sender ABC. Der 19-jährige Brian Ritchie erklärte, er hätte genauso gehandelt wie Lopez. „Ich könnte mich an die Regeln halten und sagen, dass ich jemanden in einer Notsituation nicht helfen würde, aber ich weiß, dass ich bei so einem Vorfall losrennen würde“, sagte Ritchie. Unterdessen scheinen bei Lopez' Arbeitgeber Zweifel an den Entlassungen aufzukommen. Der „Sun Sentinel“ und WFOR berichteten am Donnerstag, dass die Firma die Entscheidung überdenke. Unternehmenschef Jeff Ellis erklärte, dass der Vorfall untersucht werde. „Sobald diese Untersuchung beendet ist, werden wir uns korrigieren, wenn wir etwas falsch gemacht haben“, wurde Ellis zitiert. Wenn Lopez gute Absichten gehabt habe, „bin ich mir nicht sicher, dass die Beendigung des Arbeitsverhältnisses die richtige Sache war“. AFP

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