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Michalski

© ddp

Flüchtiger Verbrecher: Polizei vermutet Michalski in Bielefeld

Nach Hinweisen aus der Bevölkerung fahndet die Polizei verstärkt im Raum Bielefeld nach Peter Paul Michalski. Auch an anderen Orten läuft die Fahndung mit Hochdruck. In einem Hochhaus in Mülheim könnte der Schwerverbrecher der Polizei nur knapp entkommen sein.

Auf der Suche nach dem geflüchteten Schwerverbrecher Peter Paul Michalski begann die Polizei am Montagmorgen einen größeren Einsatz im Raum Bielefeld. Das bestätigte eine Polizeisprecherin in Köln. Es habe ernstzunehmende Hinweise aus der Bevölkerung gegeben. Die Beamten seien allerdings auch an vielen anderen Punkten im Land mit verstärkten Kräften im Einsatz. Möglicherweise war der 46-jährige Mörder der Polizei zuvor nur knapp entkommen.

Der gefasste Geiselgangster Michael Heckhoff sei bereits verhört worden, sagte die Polizeisprecherin. Aus ermittlungstaktischen Gründen könne aber zum Inhalt noch nichts gesagt werden. Zunächst blieb auch geheim, wo sich Heckhoff in Polizei-Gewahrsam befand. Die beiden Kriminellen waren am Donnerstagabend bewaffnet aus der Justizvollzugsanstalt Aachen ausgebrochen.

Michalski zur Aufgabe aufgefordert

Zuvor ist Michalski der Polizei möglicherweise nur knapp entkommen. Nach Angaben der Behörden wurde der 46-Jährige in Mülheim an der Ruhr von Zeugen gesehen; die Polizei konnte den Verbrecher aber nicht finden.  In einem Hochhaus in der Innenstadt von Mülheim wurde eine Tasche mit verschmutzer Kleidung entdeckt. Sie soll Michalski und seinem Komplizen Michael Heckhoff gehören. Es stehe fest, dass sich Michalski in dem Gebäude aufgehalten habe. Wann genau er dort war, sei aber nicht klar, sagte der Sprecher, sagte ein Polizeisprecher.

Die Ermittler hatten den verurteilten Mörder Michalski am Sonntagabend zur Aufgabe aufgefordert. Die vergangenen Tage hätten gezeigt, dass Michalski offensichtlich nicht daran gelegen sei, Menschen zu verletzen, heißt es in dem Appell der Kölner Polizei. „Beenden Sie Ihre Flucht, bevor Menschen zu Schaden kommen.“ Wie Michalski unterwegs sei, wisse die Polizei derzeit nicht, wie eine Sprecherin mitteilte.

Der noch flüchtige Mörder gilt als skrupellos. Nach ihrer Flucht aus dem Hochsicherheitstrakt des Aachener Gefängnisses am Donnerstagabend hatten Michalski und Heckhoff insgesamt fünf Menschen vorübergehend in ihre Gewalt gebracht und sie gezwungen, ihnen zu helfen.

Ausnahmezustand in Mülheim

Die Stadt Mülheim befand sich am Sonntag im Ausnahmezustand. Nach Auskunft von Augenzeugen riegelten die Einsatzkräfte ein Einkaufszentrum in der Innenstadt ab. An den Zufahrtstraßen wurde jedes Fahrzeug angehalten, Polizisten mit Maschinenpistolen und Schutzwesten durchsuchten jeweils den Kofferraum.

Heckhoff und Michalski waren aus einer bislang als ausbruchsicher geltenden Haftanstalt ausgebrochen. Sie öffneten fünf schwere Türen mit einem Schlüssel. Dabei soll ihnen ein Bediensteter der Justizvollzugsanstalt Aachen geholfen haben. Der 40-Jährige soll die Häftlinge sogar mit Dienstwaffen und Munitionausgestattet haben, wie das Düsseldorfer Justizministerium mitteilte. Der Mann sitzt seit Samstag in Untersuchungshaft.

Beide Ausbrecher sind zu lebenslangen Haftstrafen und Sicherungsverwahrung verurteilt. Heckhoff war 1992 an einer blutigen Geiselnahme in der Justizvollzugsanstalt im sauerländischen Werl beteiligt. Michalski hatte 1993 im Hafturlaub einen Mittäter erschossen.

Heckhoff war am Sonntag in Mülheim an der Ruhr gefasst worden. Eine Spezialeinheit überwältigte den 50 Jahre alten Geiselgangster. Passanten hatten zuvor den Fluchtwagen der beiden gefährlichen Kriminellen entdeckt. Heckhoff sei bei seiner Festnahme bewaffnet gewesen, hieß es. (jg/dpa)

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