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Flüchtlingsdrama: Dutzende Birmaner in Lastwagen erstickt

Auf der Flucht aus Birma sind in Thailand 54 Menschen in einem Fisch-Kühlwagen zu Tode gekommen. Sie starben, weil die Sauerstoffzufuhr ausfiel. Die Schleuser entkamen.

Die 37 Frauen und 17 Männer gehörten zu einer Gruppe von insgesamt 120 Menschen, die in den verschlossenen Laderaum gepfercht waren, berichtete die Polizei am Donnerstag. Von den überlebenden Birmanern brauchten 21 ärztliche Hilfe. Die anderen wurden wegen illegalen Grenzübertritts festgenommen, teilte die Polizei mit.

"Im Frachtraum fiel der Sauerstoff aus", berichtete der Polizeichef des nahe gelegenen Dorfes Suksamran, Kraithong Janthongbai. Die Birmaner hätten in Panik an die Wände des Laderaums getrommelt, bis der Fahrer in der Nähe von Suksamran gut 200 Kilometer nördlich von Phuket anhielt. Als er die Frachtklappe öffnete und merkte, dass zahlreiche Menschen bereits tot waren, sei er geflohen. Der Lastwagen mit den Leichen wurde am späten Mittwochabend am Straßenrand gefunden. Die Überlebenden hatten in einem nahe gelegenen Dorf Alarm geschlagen.

Unmenschliche Bedingungen

Die Flüchtlinge kamen aus Kawthaung am Südzipfel von Birma. Der Ort gegenüber des thailändischen Grenzortes Ranong hieß unter britischer Kolonialherrschaft Victoria Point. Von Ranong bis Phuket sind es etwa 300 Kilometer.

In Thailand arbeiten tausende illegale Arbeiter aus dem Nachbarland Birma. Sie werden oft unter unmenschlichen Bedingungen auf Fischkuttern, Plantagen oder in der Bauindustrie eingesetzt. Selbst der Hungerlohn ist aber oft mehr als sie in ihrer Heimat verdienen können. Birma wird seit 1962 vom Militär regiert, das die Bevölkerung brutal unterdrückt. (feh/dpa)

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