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Flugzeugabsturz: Elf Opfer des Airbus-Unglücks identifiziert

Bislang wurden 50 Leichen aus den Tiefen des Atlantiks geborgen. An Bord der abgestürzten Maschine waren über 200 Passagiere, darunter auch Deutsche.

Die brasilianischen Behörden haben drei Wochen nach dem Absturz der Air-France-Maschine elf Tote identifiziert. Nach einem Bericht der brasilianischen Zeitung "O Globo" handelt es sich um zehn Brasilianer, darunter fünf Frauen, und einen Ausländer. Das Blatt beruft sich auf Angaben der Gerichtsmedizin in der Hafenstadt Recife.

Die Identität der Opfer konnte anhand von Fingerabdrücken und Gebissen festgestellt werden, hieß es. Insgesamt wurden bisher 50 Leichen gefunden.

Der Airbus A330 war am 1. Juni vor der Küste Brasiliens mit 228 Menschen an Bord abgestürzt. Unter der Toten sind auch 28 Deutsche. Die Überreste werden in 1000 bis 4600 Metern Tiefe des Atlantiks vermutet.

Die Flugschreiber, die wichtig für die Ermittlung der Absturzursache sind, wurden bisher nicht gefunden. Airbus hatte einen Bericht der französischen Zeitung "Le Figaro" dementiert, der einen Zusammenhang zwischen mangelhaften Geschwindigkeitsmessern und dem Absturz hergestellt hatte.

Fünf Wochen vor dem Absturz der Maschine hatte die Airline mit dem Austausch von Druck- und Geschwindigkeitssensoren an Airbus-Langstreckenflugzeugen begonnen, den sie nun beschleunigen will. Air France hatte betont, dass mit dem Austausch der Sensoren keinerlei Urteil über die mögliche Absturzursache verbunden sei.

Die Fluggesellschaft will den Hinterbliebenen erste Entschädigungen zahlen. Etwa 17.500 Euro soll für jedes Opfer entrichtet werden, erklärte Konzernchef Pierre-Henri Gourgeon in einem Interview mit dem französischen Radiosender RTL.

"Die Anwälte unserer Versicherungen in jedem Land sprechen mit den Opferfamilien, um die Vorauszahlungen zu organisieren." Gourgeon betonte, das Geld sei eine Geste des Mitgefühls. Die Zahlungen bedeuteten nicht, dass Air France die Verantwortung für den Absturz übernehme.

Die Absturzursache bleibt ungeklärt. Die Suche nach weiteren Leichen und Wrackteilen wird fortgesetzt. Auch nach den Flugdatenschreibern und dem Stimmenrekorder wird weiter gesucht. Gourgeon glaubt jedoch nicht, dass die Aufzeichnungsgeräte noch gefunden werden.

ZEIT ONLINE, sh, dpa, Reuters

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