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Flugzeugabsturz in Venezuela: Fast alle 160 Opfer geborgen

Nach dem Absturz einer kolumbianischen Chartermaschine in Venezuela haben Suchmannschaften bis zum Einbruch der Dunkelheit am Dienstag fast alle 160 Todesopfer geborgen.

Caracas (17.08.2005, 11:12 Uhr) - Es seien 164 Plastiksäcke mit sterblichen Überresten in die 40 Kilometer von der Absturzstelle gelegene Stadt Machiques im Nordwesten des Landes gebracht worden, sagte Bürgermeister Alberto Márquez.

Die Identifizierung der 152 Urlauber von der zu Frankreich gehörenden Antilleninsel Martinique und der acht kolumbianischen Besatzungsmitglieder werde jedoch schwierig und in einigen Fällen vielleicht sogar unmöglich sein. Auch einer der beiden Flugschreiber der Maschine vom Typ McDonnell Douglas MD-82 der West Caribbean Airways, sei gefunden worden.

Unterdessen berichteten frühere Passagiere der Unglücksmaschine von Problemen mit dem Jet schon in der vergangenen Woche. Die Maschine sei zuletzt auf der Strecke von der kolumbianischen Hauptstadt Bogotá über Medellín und Panama zur Karibik-Insel San Andrés eingesetzt worden, berichtete der kolumbianische Fernsehsender RCN.

Am Mittwoch vergangener Woche habe sich der Abflug von Bogotá Richtung San Andrés wegen nicht näher bezeichneter technischer Probleme um vier Stunden verzögert. Auch bei der Zwischenlandung in Medellín habe es erneut Probleme und stundenlanges Warten gegeben, hätten die Passagiere berichtet.

Die Fluggäste seien in San Andrés schließlich höchst verärgert eingetroffen, nachdem sie fast 24 Stunden unterwegs gewesen seien, berichtete der Sender weiter. Der Rückflug dieser Reisegruppe von San Andrés nach Bogotá am Montag, der letzte Einsatz vor dem Unglücksflug, sei dann aber ohne Verzögerungen verlaufen.

Der Pilot hatte am Dienstagmorgen kurz vor dem Absturz von Problemen mit beiden Triebwerken berichtet. Ein Augenzeuge, der in der Nähe der Absturzstelle wohnt, sagte im Fernsehen, das Flugzeug habe schon in der Luft auf der rechten Seite gebrannt.

Die Unglücksmaschine sei schon im Juli für vier Tage auf Anweisung des Herstellers wegen technischer Mängel stillgelegt worden, berichtete der US-Nachrichtensender CNN. Vor dem Abflug aus Panama habe es jedoch keine Probleme gegeben, und nach Angaben des französischen Verkehrsministers Dominique Perben wurde sie in den vergangenen sechs Monaten zwei Mal von den französischen Behörden auf Martinique kontrolliert. Dabei seien keine Mängel festgestellt worden. (Von Jan-Uwe Ronneburger, dpa)

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