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Flugzeugunglück: Airbus bestreitet Flugverbot

Nach dem Absturz der Air-France-Maschine über dem Atlantik hat der europäische Flugzeughersteller Airbus dementiert, er erwäge ein Flugverbot für alle Maschinen der Typen A330 und A340. "Le Figaro" listet für den Airbus A330 Zwischenfälle auf.

Paris/Recife - Air France sah es am Donnerstag weiter nicht als erwiesen an, dass fehlerhafte Geschwindigkeitsmesser zu dem Absturz mit 228 Toten führten. Die französische Zeitung „Le Figaro“ berichtete am Donnerstag, Airbus schließe ein Flugverbot für die weltweit tausend A330 und A340 nicht aus, um die umstrittenen Geschwindigkeitsmesser auszutauschen. Quelle waren Kreise bei Airbus in Toulouse. „Das ist falsch“, sagte ein Airbus-Sprecher auf Anfrage. Die Europäische Agentur für Flugsicherheit (EASA) habe erklärt, dass „alle A330 und anderen Airbus-Maschinen vollkommen sicher genutzt werden können“. Airbus werde „juristisch gegen unverantwortliche Artikel dieser Art“ vorgehen.

Air France hatte ihre Piloten schon im November vor „einer bedeutenden Zahl von Zwischenfällen“ mit den Geschwindigkeitsmessern gewarnt. Aber erst am 27. April beschloss die Fluggesellschaft, die Sonden bei seinen A330 und A340 schrittweise auszutauschen. Aus Sicht von Air France war es vor dem Absturz immer um „Vorfälle ohne katastrophalen Charakter“ gegangen, sagte Gourgeon. Ihm zufolge erhielt die Gesellschaft dann am 29. Mai die Lieferung neuer Sonden – drei Tage vor dem Absturz am Pfingstmontag. Das Unglücksflugzeug hatte die neuen Sonden noch nicht.

Der „Figaro“ listete eine Reihe von Zwischenfällen mit Air-France-Maschinen auf, bei denen es Probleme mit den Geschwindigkeitsmessern gegeben haben soll. Jedes Mal habe es gleichzeitig „schwere Turbulenzen“, „einen Cocktail von etwas unzusammenhängenden Alarmmeldungen“ und „schwere Pannen“ in Systemen gegeben. Bei einem Flug von Tokio nach Paris habe der Pilot einen „Mayday“-Notruf abgesetzt.

Unterdessen musste ein anderer Airbus A330-200 – das ist derselbe Typ wie die Unglücksmaschine – auf dem Weg von Japan nach Australien auf der Pazifikinsel Guam wegen eines Brands im Cockpit notlanden. Passagiere und die Besatzung blieben unverletzt. Wie die australische Fluggesellschaft Jetstar erklärte, konnte die Besatzung den Brand löschen. Luftfahrtexperten vermuteten einen Defekt im Heizsystem des Fensters.

In Sibirien musste ein Airbus 320 wegen eines Risses in der Cockpit- Scheibe notlanden.

Bereits am Mittwoch war ein Airbus A320 mit brennendem Triebwerk auf Gran Canaria notgelandet. AFP

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