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Panorama: Forever Bond

In der Rolle des Geheimagenten 007 wurde Roger Moore weltberühmt – heute wird er 80 Jahre alt

Weltberühmt wurde er als der Mann, der Sean Connery ersetzte, und dieser Ruf blieb immer ein bisschen an ihm hängen. Zwischen 1973 und 1985 spielte Roger Moore in sieben Filmen den Agenten 007 im Dienste Ihrer Majestät, und bis heute diskutieren Fans der Kultserie darüber, ob der ruppige Schotte Connery oder der smartere, weniger körperlich agierende Moore der bessere Bond-Darsteller war. Die Connery-Anhänger sehen in Moore nur einen müden Ersatz für das Original und kritisieren sein mangelndes Charisma; seine Verteidiger loben sein Understatement und seinen Humor.

Er habe einige seiner maßgeschneiderten Bond-Anzüge nach den Dreharbeiten vom Produzenten geschenkt bekommen und sie hinterher noch gerne getragen, sagt Moore – und wunderte sich kürzlich, dass sie ihm in letzter Zeit nicht mehr passten. „Sie schrumpfen im Schrank, es ist merkwürdig, aber sie tun es tatsächlich.“

Der 1927 in Stockwell im Großraum London geborene Sohn eines Polizisten und ehemalige Soldat begann seine Filmkarriere 1945 als Statist und ungenannter Kleindarsteller; bis Anfang der 1950er Jahre schlug er sich so durch. Dann ging er in die USA, wo er wenig später als Serienstar im Fernsehen seine ersten Erfolge feierte. 1958/59 war er der edle Ritter und Abenteurer Sir Wilfred in „Ivanhoe“, danach bis 1961 ein Spieler in der Westernkomödie „Maverick“. Sein Durchbruch in Europa kam mit der Titelrolle des Simon Templar in der britischen Produktion „The Saint“, ein moderner Robin Hood, den er zwischen 1962 und 1969 118 mal spielte. Gleich darauf gab er an der Seite von Tony Curtis in 24 Folgen von „Die Zwei“ einen englischen Playboy, der mit seinem amerikanischen Buddy quasi ehrenamtlich für die Polizei arbeitet.

So schien es nur konsequent, dass man ihm 1973 in „Leben und sterben lassen“ die Nachfolge von Sean Connery anbot. Da war Roger Moore allerdings schon 45. Dass er den Bond spielte, bis er 57 war, wollen ihm seine Kritiker auch nicht verzeihen, er hätte bereits 1983 nach „Octopussy“ einem Jüngeren das Feld überlassen müssen, mäkeln sie. Aber Moore stand auch noch 1985 für „Im Angesicht des Todes“ vor der Kamera. Dann zog er sich langsam aus dem Filmgeschäft zurück. 1991 trat er als Unicef- Botschafter in die Fußstapfen seiner Kollegin Audrey Hepburn. In dieser Rolle traf er auch die Bundeskanzlerin im Mai dieses Jahres am Rande des G-8-Gipfels in Heiligendamm. „Warmherzig, charmant und selbstbewusst“, fand der 2003 für sein soziales Engagement zum Ritter geschlagene Roger Moore Angela Merkel.

Am vergangenen Freitag, drei Tage vor seinem heutigen 80. Geburtstag, ist Roger Moore mit einem Stern auf dem „Hollywood Walk of Fame“ geehrt worden.

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