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Forschung: Bärtierchen überleben "Weltraumspaziergang"

Nach Angaben von Wissenschaftlern haben erstmals Tiere einen ungeschützten Aufenthalt im Weltall überlebt. Wie? Das wollen zwei Zoologen nun herausfinden.

Wie die Universität Stuttgart am Montag mitteilte, umkreisten in einem Forschungsexperiment ein Millimeter große Bärtierchen zehn Tage lang die Erde in einer Höhe von rund 270 Kilometern. Dabei seien sie direkt dem Vakuum und kosmischen Strahlungen ausgesetzt gewesen. Bisher sei nur von Flechten und Bakterien bekannt, dass sie derartige Extrembedingungen überleben könnten.

Wie die Bärtierchen in der Lage seien, solch hohe Strahlungsdosen über einen Zeitraum von zehn Tagen auszuhalten, bleibe "bis jetzt noch ihr Geheimnis", hieß es. Die näheren Untersuchungsergebnisse sollen am Dienstag in der Fachzeitschrift "Current Biology" vorgestellt werden.

Anwendungen in Medizin und Industrie?

Für die im September 2007 gestartete "Foton-M3-Mission" hatten sich der Zoologe Ralph Schill von der Uni Stuttgart und sein schwedischer Kollege Ingemar Jönsson zwei Arten von Bärtierchen als Versuchsobjekte ausgesucht. Die Forscher erwarten sich von dem Experiment Aufschlüsse für Anwendungen in Medizin und Industrie. "Auf der Basis dieser Erkenntnisse lassen sich dann neue Methoden entwickeln, um Makromoleküle, Zellen und ganze Organismen besser zu konservieren", betonte Schill. An dem Experiment waren auch die Europäische Weltraumorganisation Esa und das Deutsche Luft- und Raumfahrtzentrum (DLR) beteiligt. (küs/ddp)

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