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Büro eines BND-Mitarbeiters in Pullach. Das Foto von Martin Schlüter stammt aus dem Bildband "Nachts schlafen die Spione", Sieveking Verlag.

© Sieveking Verlag/promo

Fotoband: Im Chaos des BND

Martin Schlüter ist der erste Fotograf, der in den Gebäuden des BND fotografieren durfte. Daraus ist ein Bildband entstanden. Mit teils kuriosen Fotos. Ist auch das Büro des BND-Mitarbeiters dabei, der für die CIA spioniert hat?

Es gibt viele Arten, Geheimnisse zu verstecken. Dies ist ein Büro beim Bundesnachrichtendienst (BND). Wie will die CIA da durchsteigen? Das Foto stammt aus dem gerade erschienenen Band des Fotografen Martin Schlüter. Er hatte als erster Fotograf die Erlaubnis, auf dem BND-Gelände in Pullach Aufnahmen zu machen.

„Nachts schlafen die Spione“, heißt der Titel, der im Sieveking Verlag erschienen ist. Auf diesem Foto sieht man das Büro eines Wissenschaftlers beim BND. Oder saß hier der Mitarbeiter, der für die CIA spionierte? In der Mitte ist eine Schrippe zu sehen, mit Wurst darin.

Schlüter durfte nur nachts fotografieren, wenn die Mitarbeiter nicht bei der Arbeit sind. So zeigt er viele leere Räume. Die meisten sind aufgeräumt, blitzblank, mit Technik ausgestattet, die einmal modern gewesen ist. Man sieht: Es wurde Zeit, dass dieser Geheimdienst einmal umzieht, nach Berlin in seine neue Festungsanlage.

Wie lange der Forscher wohl braucht, bis er sein neues Büro in den gleichen Zustand versetzt haben wird? Der Verlag kündigt das Buch als unzensierte Dokumentation an. Aber der BND wäre keine richtige Spionageorganisation, wenn er nicht auch auf Desinformation spezialisiert wäre. Dennoch sind die Bilder beeindruckende Dokumente. Man hat es sich irgendwie so vorgestellt. Aber vielleicht macht gerade das ein bisschen misstrauisch. Und neugierig. Der Band kostet 59,90 Euro. (os)

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