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Frankreich: Kindersegen auch ohne Trauschein

Eine Eheschließung ist für die meisten Paare in Frankreich längst nicht mehr Voraussetzung, um Kinder zu bekommen. Die Zahl der außerehelichen Geburten hat jetzt erstmals die der ehelichen überschritten.

In Frankreich haben Unverheiratete 2007 erstmals mehr Kinder bekommen als verheiratete Paare. 50,5 Prozent der Geburten waren außerehelich, teilte das Statistikinstitut Insee mit. Die Zahl sei eine logische Folge einer gesellschaftlichen Revolution in den vergangenen Jahrzehnten, kommentierte die Soziologin Irène Théry in der Zeitung "Le Parisien". Schrittweise ist das Kind der Faktor geworden, der eine Familie ausmacht, und nicht mehr die Ehe. Im Jahr 2006 lag der Anteil außerehelicher Kinder laut Insee bei 48,4 Prozent und im Jahr 1965 bei nur 5,9 Prozent.

Neben Irland steht Frankreich mit seiner Geburtenrate an der europäischen Spitze. Im vergangenen Jahr kamen rechnerisch auf jede Frau im gebärfähigen Alter 1,98 Kinder. Damit ging der Wert nach dem Rekord des Jahres 2006 von genau zwei Kindern pro Frau zwar leicht zurück - dennoch blieb die Zahl der Geburten mit insgesamt 816.500 über dem Schnitt der vergangenen 25 Jahre. Gegenüber dem europäischen Durchschnitt von 1,52 Kindern pro Frau sind die Franzosen wie die Iren weit vorne. In Deutschland liegt die Geburtenrate durchschnittlich bei rund 1,4 Kindern. (ut/AFP)

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