Frankreich: Polizei hält Fernsehteam fest
In Cannes scheint die Polizei im Rahmen des EU-Innenministertreffens ein Fernsehteam an der Arbeit gehindert zu haben. Die Polizei äußert sich vorsichtig und bestätigt den Bericht nur indirekt.
Die französische Polizei hinderte den Auslandssender Deutsche Welle nach Angaben von Korrespondent Frank Hofmann am Montagabend daran, eine Gegendemonstration zu filmen. Das Team wurde demnach ohne Angaben von Gründen eine halbe Stunde im Zentrum von Cannes festgehalten, obwohl die Journalisten eine Akkreditierung der französischen Regierung für den EU-Ministerrat vorweisen konnten.
Das Team wollte den Protest von mehreren Flüchtlingshilfeorganisationen filmen, an dem sich nach Polizeiangaben 18 Menschen beteiligten. Drei von ihnen wurden demnach in Polizeigewahrsam genommen, die anderen zur Überprüfung ihrer Papiere auf das Kommissariat geführt. Die zuständige Präfektur hatte für die Dauer des Innenministertreffens ein Demonstrationsverbot verhängt. Die Demonstranten protestierten gegen den "Bunker Europa", der aus ihrer Sicht durch EU-Pläne für einen "Einwanderungspakt" geschaffen wird. Bundesinnenminister Wolfgang Schäuble (CDU) gab an, er habe von dem Vorfall keine Kenntnis. "Ich werde mich informieren und gegebenenfalls tun, was zu tun ist", sagte er nach dem Treffen. Ein Beamter des zuständigen Kommissariats bestätigte den Vorfall nur indirekt: "Es ist möglich, dass wir einen deutschen Fernsehsender am Filmen gehindert haben." (dw / afp)
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