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Frankreich: Transvestit soll 18 Menschen brutal ermordet haben

Im Zeitraum von 22 Jahren tötete ein mittlerweile 68-Jähriger 18 Homosexuelle und Prostituierte auf bestialische Weise. Die Polizei kam dem Serienmörder nun auf die Spur.

Der Mann wurde in seiner Wohnung im elsässischen Mülhausen festgenommen und in der ostfranzösischen Stadt Montbéliard inhaftiert. Dort soll er am Donnerstag einer Untersuchungsrichterin vorgeführt werden. Sie soll auch einen mutmaßlichen Komplizen vernehmen, der bereits wegen Mordes im Gefängnis sitzt.

Mörder trat auch in Deutschland auf

Nach Informationen der elsässischen Zeitung "L'Alsace" trat der 68-Jährige früher als Transvestit in Kabaretts im Elsass und in Deutschland auf. Der Mann verkehrte demnach im Homosexuellen-Milieu, wo er offenbar seine Opfer kennenlernte. Sein mutmaßlicher Komplize ist ein 43-jähriger Tunesier, mit dem der Verdächtige zeitweise zusammenlebte. 15 der Morde wurden in Ostfrankreich begangen, drei im Großraum Paris.

Die Festnahme ist nach Recherchen der Zeitung vor allem der Hartnäckigkeit eines einzelnen Fahnders der Kriminalpolizei in Montbéliard zu verdanken: Ihm fiel auf, dass ein Mord, der dort im Mai 1991 verübt wurde, verblüffende Ähnlichkeit mit Fällen im Elsass aufwies. Die Opfer waren meist junge Männer aus dem Homosexuellenmilieu, es gab keine schlüssigen Motive. Der Täter hatte sie zuerst auf den Kopf geschlagen und sie dann brutal mit zahlreichen Messerstichen in den Hals getötet. Außerdem waren sie teilweise nackt.

Software half bei den Ermittlungen

Mit Hilfe eines neuen Softwareprogramms, das das Pariser Innenministerium 2003 anschaffte, gelang es dem Polizisten und einem Untersuchungsrichter in Montbéliard, einen Zusammenhang zwischen einer Reihe von ungeklärten Morden herzustellen. Sie gingen auch Fällen nach, die bereits seit Jahren zu den Akten gelegt worden waren. In mehreren dieser Fälle tauchte der Name des mutmaßlichen Serienmörders auf. Er wurde bereits vor längerer Zeit unter Beobachtung gestellt. Bei der Festnahme am Dienstag stellten die Fahnder zahlreiche Kartons mit Unterlagen und anderen Gegenständen sicher, von denen sie sich Hinweise auf die 18 Morde erhoffen. Sie schließen nicht aus, dass der mutmaßliche Täter noch mehr Verbrechen auf dem Gewissen hat. (nal/AFP)

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