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Frühgeburt: Wunderbares Überleben

Den Ärzten der Göttinger Universitätsklink ist ein medizinisches Wunder gelungen. Sie retteten einem Extrem-Frühchen, das bereits in der 25. Schwangerschaftswoche auf die Welt gekommen war, das Leben. Voraussichtlich werden auch keine Schädigungen zurückbleiben.

Ein bei seiner Geburt im März dieses Jahres nur 300 Gramm schweres Baby kann in den kommenden Tagen gesund entlassen werden. Die kleine Kimberly, die in der 25. Schwangerschaftswoche zur Welt kam, habe ohne nennenswerte Komplikationen ein Körpergewicht von 2,2 Kilogramm erreicht, teilte das Herzzentrum der Göttinger Universitätsmedizin mit. Das Mädchen sei weltweit eines von ganz wenigen Extrem-Frühgeborenen, die die vorzeitige Geburt mit derart geringem Gewicht unbeschadet überstanden haben.

Grundsätzlich gingen Mediziner davon aus, dass Kinder mit einem Geburtsgewicht von unter 400 Gramm kaum lebensfähig sind, sagte der für die Betreuung von Kimberley verantwortliche Oberarzt Oliver Möller. Frühgeborene der 25. Schwangerschaftswoche mit einem solchen extrem geringen Geburtsgewicht hätten leider auch in der heutigen Zeit der modernen Neugeborenen-Intensivmedizin nur eine geringe Überlebenschance.

Keine nennenswerten Komplikationen

Bei der kleinen Kimberly ist es den Spezialisten des Herzzentrums dennoch gelungen, sie ohne nennenswerte Komplikationen so weit zu betreuen, dass sie in den nächsten Tagen zu ihrer Familie nach Hause entlassen werden kann. Schwerwiegende Zwischenfälle wie etwa eine Hirnblutung oder lebensbedrohliche Infektionen seien bei dem Baby zum Glück nicht aufgetreten.

Für die nächsten Wochen werde zwar noch ein geringer Bedarf an zusätzlichem Sauerstoff bestehen, erklärte Möller. Auch müsse die Nahrung teilweise noch über eine Sonde zugeführt werden. "Ansonsten entwickelt sich das Kind aber sehr erfreulich". Im Göttinger Universitätsklinikum werden im Jahr durchschnittlich 75 Frühgeborene mit einem Gewicht unter 1500 Gramm versorgt. Unter diesen ist Kimberly mit ihrem Geburtsgewicht von 300 Gramm eine absolute Ausnahme.

Eine echte Überlebenschance haben Frühchen nach Auskunft von Fachärzten in der Regel erst von der 25. Woche an. Im Februar wurde allerdings ein Mädchen aus einer US-Klinik entlassen, das nach nur 21 Wochen und 6 Tagen zur Welt gekommen war. Die Kleine wog bei ihrer Geburt 284 Gramm und war 24,1 Zentimeter groß. Sie ist nach Angaben des Baptist Children's Hospital in Miami das jüngste Frühchen, das jemals überlebt hat. (mit dpa)

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