zum Hauptinhalt
Kondome

© ddp

Fulda: Kirche verbietet den Verkauf von Kondomen

In einer Drogerie unweit des Sitzes des Bischofs kann Frau oder Mann keine Kondome kaufen. Die Filialleiterin beklagt, dass sie ihre Kunden an die Konkurrenz verliert. Eine Lösung des Streites scheint nicht in Sicht.

Katholische Priester dürfen keinen Sex haben. Ihre Gemeindemitglieder dürfen beim Sex keine Verhütungsmittel verwenden. Mietern von geschäftlichen Immobilien der katholischen Kirche ist es untersagt, Verhütungsmittel zu verkaufen.

Unweit des Fuldarer Doms befindet sich die deutschlandweit einzige Drogerie, in der keine Kondome im Regalständer hängen. "Kondome dürfen wir nicht verkaufen, weil das Haus der katholischen Kirche gehört", sagte Monika Michel, Leiterin der Drogerie. Laut einer vor Jahren im Mietvertrag verankerten Sittenklausel darf die Firma in dem Laden keine Artikel verkaufen, die dem Ansehen der Kirche schaden könnten. Michel findet diese Haltung nicht zeitgemäß und beklagt, dass sie Kunden immer wieder zur Konkurrenz schicken muss.

Das Bischöfliche Generalvikariat in Fulda bleibt gelassen. "Ich weiß nicht, was daran kurios sein soll," fragt sich der Bistumssprecher Christof Ohnesorge. "Die Kirche kann nicht einerseits mechanische Verhütungsmittel ablehnen, aber andererseits dulden, dass in einem Haus der Kirche mit Kondomen Geschäfte gemacht werden," erwidert Ohnesorge die Klage der engagierten Filialeiterin. (ml/dpa)

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false