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Gammelfleisch-Skandal: Weitere Döner-Proben beanstandet

Im Braunschweiger Gammelfleisch-Skandal sind Lebensmittelprüfer erneut auf ungenießbares Döner-Fleisch gestoßen. Verbraucherminister Seehofer forderte bundeseinheitliche Standards für Lebensmittelkontrollen.

Braunschweig/Oldenburg - Von den zehn im Braunschweiger Gammelfleisch-Skandal untersuchten Fleischproben seien letztlich nur zwei in Ordnung gewesen, sagte die Sprecherin des Niedersächsischen Landesamtes für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (Laves), Hiltrud Schrandt.

"Das Fleisch riecht vergammelt und ist weder zum Verkauf noch zum Verzehr geeignet." Die Behörden hatten bei dem Döner-Hersteller vor einer Woche 5,5 Tonnen tiefgefrorenes Fleisch beschlagnahmt. Der Betrieb wurde geschlossen, die Staatsanwaltschaft ermittelt.

Fünf der zehn Fleisch-Proben waren schon vor einigen Tagen beanstandet worden. Mikrobiologische Feinuntersuchungen hätten dies nun bestätigt und zudem ergeben, dass auch drei weitere Proben mit Keimen belastet sind, sagte Schrandt. Allerdings gehe von dem Fleisch keine akute Gesundheitsgefahr aus, "weil die Keime bei Erhitzung geradezu weggebraten werden".

Seehofer fordert bessere Fleischkontrolle

Vor der heutigen Verbraucherschutzkonferenz in Berlin forderte Bundesverbraucherminister Horst Seehofer (CSU) bessere Lebensmittelkontrollen zum Schutz vor Gammelfleisch. "Die Lebensmittelüberwachung in Deutschland ist veraltet", sagte Seehofer der "Süddeutschen Zeitung". Er bekräftigte seine Forderung nach bundeseinheitlichen Prüf-Standards. "Denn von Kontrollschwächen in einem Bundesland kann die Bevölkerung in allen anderen Bundesländern betroffen sein", sagte der Minister.

Seehofer forderte die Einführung des Rotationsprinzips bei den Kontrollen von Fleischbetrieben. "Es darf nicht immer nur ein Kontrolleur für einen Betrieb zuständig sein." Die Kontrolleure müssten besser geschult werden, auch ihre technische Ausstattung müsse verbessert werden. "Es kann nicht angehen, dass Greenpeace den Genreis in den Regalen entdeckt, aber die staatliche Lebensmittelkontrolle nicht." (tso/dpa/AFP)

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