zum Hauptinhalt

Panorama: Ganz Paris träumt von der Mode

Ob geschnürt, drapiert oder gezupft – auf der diesjährigen Prêt-à-Porter muss es bunt und sexy sein

Paris. Provozierten schon die Mailänder Schauen in der vergangenen Woche mit Sex-Appeal, so legt nun die Pariser Prêt-à-Porter nach. Dabei wirken die Botschaften vom Laufsteg im Kontext der weltweiten Krisenherde fast schon politisch: Make love not war, Liebe statt Krieg.

Jung, frisch und feminin – so präsentierte Stella McCartney ihre neuen Kreationen für Frühjahr/Sommer 2003 am Montag in Paris. Die Engländerin griff bei den noch bis zum 11. Oktober laufenden Damen-Defilees die Tendenz zu flatternden Stoffen auf – mit Stil und Raffinesse. Pludershorts ergänzt sie mit asymmetrischen Tops, bauschige Oberteile mit Miniröcken. Auf Taille geschnitten ist der Blazer über dem Stretch-Body. Chiffon wird gefaltet und gedreht.

Nach zwei wilden Jahren verzichtete der Dior-Designer John Galliano dieses Mal auf die ganz großen Schock-Effekte. Dennoch behält der Brite seine Strategie bei, dem französischen Traditionshaus ein junges Image aufzudrücken. Die Röcke enden konsequent im Mini. Blousons variieren in unzähligen Formen und Farben, oft mit ordentlich Volumen. Mit leichter Hand drapiert, wird bei Galliano der Nadelstreifen-Blazer feminin. Das Druckmotiv mit „25% off“-Slogan (25 Prozent Rabatt) weckt eine Illusion, die der reale Preis kaum halten kann.

An eine Strandszenerie im Miami der 80er Jahre erinnerte die Show von Givenchy. Julien MacDonald, der wallisische Designer des französischen Hauses, griff zur grellbunten Farbpalette. In Pink, Orange und Türkis leuchtet seine Mode. Über Shorts wirft er lange Netzhosen, goldene Knöpfe oder Kordeln halten die Kleidung zusammen, Schleifen in Brusthöhe deuten Empire-Silhouetten an, die Plissees darunter enden in Minihöhe. Geknotete Oberteile und fransige Säume vervollständigen das Bild.

Kein Defilee veranstaltet der Deutsche Bernhard Willhelm. Stattdessen stellte er seine Kollektion ins Internet. Über das weltweite Netz sandte der gebürtige Ulmer Impressionen vom Lande: Bauernblusen mit Tier-Motiv-Stickereien und weite wadenlange Röcke. Kindheitserinnerungen, stets ein Merkmal seiner Mode, leben im Harlekin-Kleid auf. Axel Botur (dpa)

NAME

Zur Startseite