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Panorama: Gastschüler sexuell belästigt

Die USA planen schärfere Gesetze und Vorschriften

In den USA sollen ausländische Gastschüler besser gegen Übergriffe und Missbrauch durch Gasteltern geschützt werden. Auslöser sind drei Fälle von sexueller Belästigung, darunter zwei Deutsche, die derzeit vor Gericht verhandelt werden, berichtet die „Washington Post“. Nach den am Freitag bekannt gewordenen Entwurf der Regierung sollen die Namen aller Betreuer der Austauschprogramme und erwachsenen Mitglieder von Gastfamilien mit der Sextäter-Datei und dem Kriminalregister abgeglichen werden. Die Organisationen müssen jeden Zwischenfall an die lokale Polizei sowie das Außenministerium melden; sonst werden sie geschlossen.

In Gaithersburg, Maryland, war der Gastvater einer 17-jährigen Deutschen im vergangenen Dezember nachts in ihr Schlafzimmer gekommen. Zuvor war der Biologielehrer, wenn seine Frau nicht zu Hause war, nackt vor den Augen der Gastschülerin durch das Haus gelaufen. In Plainville, Michigan, hatte der Gastvater einer 16-jährigen Deutschen eine versteckte Kamera in ihrem Schlafzimmer angebracht.

Und in Sherwood, Arkansas, wurde der Koordinator eines Austauschprogrammes diese Woche der versuchten Vergewaltigung dreier europäischer Gastschüler angeklagt.

Die Zahl solcher Vorfälle ist unbekannt. Jedes Jahr besuchen 28000 Gastschüler die USA, manche Programme existieren seit Jahrzehnten. Es gibt aber keine Unterlagen über die Problematik. In den drei aktuellen Fällen hätten die neuen Regeln wenig geholfen, die drei Täter waren zuvor nicht aufgefallen. Austauschschüler sind „ideale Opfer“, sagt die Polizei. Sie seien mit Gesetzen und Sitten nicht vertraut und abhängig von ihren Gastfamilien und Betreuern.

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