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Ein Grippemittel des Herstellers Novartis soll gesundheitsschädlich sein.

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Update

Gefährliche Nebenwirkungen: Grippeimpfstoffe auch in Deutschland zurückgerufen

Auch Deutschland stoppt die Auslieferung von Grippe-Impfstoffen des Herstellers Novartis an Apotheken, Praxen und Krankenhäuser. Lebensgefährliche Nebenwirkungen könnten bereits wenige Stunden nach der Impfung möglich sein.

Der Pharmahersteller Novartis muss einen Teil seiner in Deutschland vertriebenen Grippeimpfstoffe wegen möglicher Nebenwirkungen zurücknehmen. Einige Stunden nach der Verabreichung der Stoffe Begripal und Fluad könnten Ausflockungen auftreten, teilte das Paul-Ehrlich-Institut (PEI) am Donnerstag im hessischen Langen mit. Solche Ausflockungen seien bislang in Deutschland noch nicht beobachtet worden. Zum Schutz der Patienten würden aber vier Chargen von Begripal und eine Charge von Fluad vom Markt genommen. Novartis versicherte dem Institut zufolge, dies unverzüglich zu tun.

In Italien darf Begripal, das dort unter dem Namen Agrippal verkauft wird, nach einer Anordnung des Gesundheitsministeriums in Rom seit Mittwoch zunächst nicht mehr verkauft und angewendet werden. Insgesamt betraf der Stopp dort vier Grippeimpfstoffe von Novartis.

Auch das Schweizer Heilmittelinstitut Swissmedic ließ vorerst den Verkauf von Agrippal und Fluad stoppen. Novartis hatte seine Produkte am Donnerstagmorgen in Basel verteidigt. Das Unternehmen habe weiter Vertrauen in die Sicherheit und Wirksamkeit seiner in Italien hergestellten Impfstoffe Agrippal (in Deutschland Begripal) und Fluad.

PEI-Präsident Klaus Cichutek sagte, seinem Institut lägen noch keine Meldungen über schwere Unverträglichkeitsreaktionen vor. Nach bisher vorliegenden Informationen könnten allergische Reaktionen, die in Extremfällen sogar lebensgefährlich werden können, innerhalb weniger Stunden auftreten. Über spätere Reaktionen sei nichts bekannt. (dapd)

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