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Die 19-jährige Umuhani Lokman Hakim, Mitglied der neuen Bewegung, verneigte sich am Samstag vor ihrem Mann. Foto: Reuters

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Panorama: „Gehorsame Ehefrauen“ formieren sich

Kuala Lumpur - Mit einer Massenhochzeit von zehn Paaren und mehr als tausend Gästen wurde am Samstag in der malaysischen Hauptstadt Kuala Lumpur der „Club der gehorsamen Ehefrauen“ gegründet. Die Idee geht auf die muslimische Global-Ikhwan-Bewegung zurück, die auch die Polygamie befürwortet.

Kuala Lumpur - Mit einer Massenhochzeit von zehn Paaren und mehr als tausend Gästen wurde am Samstag in der malaysischen Hauptstadt Kuala Lumpur der „Club der gehorsamen Ehefrauen“ gegründet. Die Idee geht auf die muslimische Global-Ikhwan-Bewegung zurück, die auch die Polygamie befürwortet. „Eine gute Ehefrau sollte im Bett eine Hure sein“, sagte die Vizepräsidentin des Clubs, Rohaya Mohamad, der Nachrichtenagentur AFP. „Du musst deinen Mann befriedigen, unterwirf dich, wenn er Sex will“, riet die 46-jährige Ärztin. Gleich zu Beginn schlossen sich der Gehorsamsvereinigung nach Mohamads Angaben rund 800 Frauen aus Malaysia und etwa 200 weitere aus dem Nahen Osten an. Von ihnen lebten 30 Prozent in polygamen Ehen. Mohamad selbst ist eine von vier Frauen ihres Mannes.

Einer der Bräutigame, der 23-jährige Mohamad Shurahbil Amran, gab sich am Samstag zufrieden. „Wenn die Frau gehorcht, fühlt sich der Mann gut unterhalten“, sagte er. Da dies zu einem „engeren Verhältnis und größerer Liebe“ führe, könne sich „niemand verirren“. Seine 19 Jahre alte Braut Umuhani Lokman Hakim sagte daraufhin nur zögernd, es sei doch „richtig, die Familie zusammenzuhalten“. Frauenrechtsgruppen in Malaysia kritisierten die Vereinsgründung. „Mit dem Gehorsam kommt die Unterwerfung, die zu häuslicher Gewalt und Vergewaltigung in der Ehe führen kann“, sagte Ivy Josiah von der Organisation Women’s Aid. Außerdem dürfe nicht die gesamte Verantwortung für die Familie auf die Frauen übertragen werden. Die in dem neuen Verein zusammengeschlossenen Frauen wollen mit ihrer Initiative nach eigenen Angaben gegen hohe Scheidungsraten, Untreue und häusliche Gewalt in Malaysia vorgehen. AFP

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