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Unter professioneller Anleitung tanzen die Frauen, um ihr Selbstbewusstsein zu stärken.

© Arte

Generation Solidarität: Tanz des Lebens

Arbeitslos, alleinstehend, am Boden? Nein, diese Frauen kämpfen - und tanzen. Im französischen Projekt "Créatives" arbeiten Frauen in schwierigen Situationen durch künstlerischen Ausdruck an ihrem Selbstbewusstsein. Vorgestellt in unserer Reihe Generation Solidarität.

Mit bunten Puscheln laufen die Frauen über den schwarzen Tanzboden, ein Profi gibt ihnen Anweisungen. "Den Kopf etwas lockerer", ruft er. Die Frauen lachen, sind ausgelassen - und glücklich nach getaner Arbeit. Dieses Gefühl haben viele von ihnen seit langem nicht mehr erlebt. "Wenn man arbeitslos ist, verliert man das Selbstvertrauen", sagt Isabelle Lefèvre. 46 ist sie und zum zweiten Mal arbeitslos. "Es ist sehr, sehr schwierig geworden, Arbeit zu finden", sagt sie. "Ich brauchte neue Motivation."

Das Projekt "Créatives" (Kreative Frauen) des Vereins "Danse à tous les étages" hilft ihr dabei. Es richtete sich explizit an Frauen in schwierigen Lebenssituationen: arbeitslos, häufig alleinstehend und verzweifelt. Alle Frauen, die hier auf der Probebühne stehen, sind in derselben Situation. Auch das hilft ihnen.

Das Projekt soll sie im wahrsten Sinne wieder in Bewegung bringen, wenn sich ihr Leben scheinbar im Stillstand befindet. Drei Monate lang erarbeiten sie in Zusammenarbeit mit Profi-Tänzern Techniken aus zeitgenössischem Tanz, Theater und szenischem Schreiben und führen die Ergebnisse am Ende auf. Ziel ist es, jeder Teilnehmerin den Antrieb und das Selbstvertrauen zu vermitteln, um eigenständig ein Berufsprojekt zu entwickeln und wieder eine Arbeit zu finden.

"Wir arbeiten alle zusammen, damit die Frauen wirklich das Gefühl haben, dass sie es sind, die etwas schaffen", sagt Annie Bégot, Leiterin von "Danse à tous les étages". Die Teilnehmerinnen werden zudem in Einzelgesprächen darin bestärkt, ihre persönlichen Stärken herauszufinden und nach außen zu vertreten.

Für Isabelle Lefèvre funktioniert das. Olympiades hieß das aktuelle Stück der kreativen Frauen zum Thema Sport und Frauen. Als Metapher für die Situation in der Arbeitswelt untersucht es die Situation der Frau. "Wenn die Leute applaudieren, fühlt man sich einfach toll", sagt Lefèvre.

In unserer Reihe "Generation Solidarität" stellen wir in Kooperation mit Arte jede Woche ein Projekt vor. Mal geht es darum, wie man Wohnungsräumungen von Kreditopfern verhindern kann, mal werden Dörfer für Obdachlose gebaut, Gemeinschaftsgärten bepflanzt oder mit Kunst gegen das herrschende System aus Ratingagenturen, Finanzmanagern und Bankenmacht protestieret.

Mehr zum Wochenthema "Hilfe für Frauen", zum Beispiel das Projekt "Mach's Schnitt", das Arbeitssuchende für das Vorstellungsgespräch zurechtmacht, finden Sie auf der Arte-Homepage von "Generation Solidarität".

Jede Woche wählt das Internetteam von Arte mehrere Projekte, Beiträge oder Kommentare aus und stellt sie in einem Video zusammen, das dann im Arte Journal (um 19.10 Uhr auf Deutsch ; um 19.45 Uhr auf Französisch) gesendet wird. Die Videos können Sie exklusiv auch bei Tagesspiegel Online sehen.

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