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„Adam und Eva“, Kupferstich von Albrecht Dürer (1471–1528). Foto: dpa

© picture alliance / dpa

Panorama: Genetiker auf der Spur von Adam und Eva Urvater der Menschheit

entschlüsselt.

Berlin - Eine Studie in der aktuellen Ausgabe von „Science“ will den genetischen „Urvater“ und die genetische „Urmutter“ der Menschheit gefunden haben. Die Bezeichnung „Adam und Eva“ führt zwar ein wenig in die Irre. Aber fast jeder Mann, der heute lebt, kann seine Ursprünge auf einen Mann zurückverfolgen, der vor etwa 135 000 Jahren gelebt hat. Das legt die neue Studie zumindest nahe. Dieser urtümliche Mensch hat den Planeten vermutlich sogar mit der „Mutter“ aller Frauen geteilt.

Die Ergebnisse der Studie wurden am 1. August 2013 im Wissenschaftsmagazin „Science“ präsentiert. Dabei haben die Forscher die bis dato vollständigste Analyse des männlichen Geschlechtschromosoms beziehungsweise Y-Chromosoms angefertigt. Die Resultate widerlegen frühere Forschungsprojekte, die davon ausgingen, dass der älteste gemeinsame Vorfahre des Mannes vor etwa 50 000 bis 60 000 Jahren gelebt hat.

Obwohl ihr Dasein sich zeitlich überschneidet, lebten die ursprüngliche „Eva“ und der ursprüngliche „Adam“ wohl nicht am selben Ort, was es nahezu unmöglich macht, dass alle Menschen von einem Paar abstammen. „Diese zwei Menschen kannten einander nicht“, sagt Melissa Wilson Sayres, eine Genetikerin an der University of California, Berkeley.

Forscher gehen davon aus, dass moderne Menschen Afrika vor 60 000 bis 200 000 Jahren verlassen haben. Die Mutter aller Frauen lebte vermutlich in Ost-Afrika. Darüber hinaus werden die Details jedoch unscharf.

Das Y-Chromosom wird identisch vom Vater an den Sohn weitergegeben. Das bedeutet, dass Veränderungen wie Mutationen in den männlichen Chromosomen in der männlichen Linie zum Vater aller Menschen zurückverfolgt werden können. Im Gegensatz dazu wird die Erbinformation (DNA) der Mitochondrien, sie versorgen die Zellen mit Energie, in der Eizelle weitergegeben. Deswegen können nur Frauen diese DNA an ihre Kinder weitergeben. Die Information in den Mitochondrien kann also die Linie der ursprünglichen Eva nachzeichnen. Georg Schemitsch

Georg Schemitsch

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