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Gericht: Gefängnis für Verkauf von falschem Krebsmittel

Eine Million Euro verdiente ein skrupelloser Mann mit den Hoffnungen Krebskranker. Er verkaufte ihnen ein wirkungsloses Medikament gegen Krebs. Helfer an seiner Seite: Der Arzt einer Privatklinik und ein gekaufter Journalist.

Wegen Millionenbetrugs mit dem angeblichen Krebsmedikament Galavit muss ein 64-jähriger Geschäftsmann für sieben Jahre und drei Monate ins Gefängnis. Das Kasseler Landgericht verurteilte den Mann, der zusammen mit vier weiteren Angeklagten die letzten Hoffnungen sterbenskranker Krebspatienten skrupellos zu Geld gemacht haben soll. Rund 17 Monate dauerte der Prozess in dem sich als zweiter Haupttäter ein 67-jähriger Arzt verantworten musste, der mehr als 130 Menschen in einer Privatklinik im nordhessischen Bad Karlshafen mit dem in Deutschland nicht zugelassenen Immunmodulator behandelt hatte. Er wird für fünf Jahre und acht Monate ins Gefängnis gehen.

Nach Überzeugung des Gerichts ist Galavit als Krebsmittel wirkungslos. Dennoch hatten die Angeklagten das umstrittene Präparat in den Jahren 2000 und 2001 aus Russland importiert und als Medikament gegen Krebs angeboten. Für eine angebliche Immuntherapie mit dem eigentlich rund 320 Euro teuren Galavit kassierten sie umgerechnet 8500 Euro. Dem 64-jährigen Hauptangeklagten, der das Geschäft eingefädelt hatte, soll das einen Gewinn von rund einer Million Euro eingebracht haben.

Einen 59-jährigen Journalisten, der die Werbetrommel für die Galavit-Behandlung gerührt hatte, verurteilte das Gericht zu drei Jahren Gefängnis. Zwei eher am Rande beteiligte Kaufleute kamen mit Bewährungsstrafen von 16 und 20 Monaten davon. (mpr/ddp)

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