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Gesellschaft: Algerien verschiebt sein Wochenende

Donnerstag ist nun in Algerien ein normaler Wochentag. Das afrikanische Land erhofft sich dadurch wirtschaftlichen Aufschwung.

Nach mehr als 30 Jahren arbeiten Behörden, Läden und Betriebe in Algerien wieder donnerstags. Der Wirtschaft zuliebe verlegte das nordafrikanische Land das Wochenende auf Freitag und Samstag. Bisher hatten die Algerier donnerstags und freitags frei.

Mit der Verschiebung des Wochenendes will Algerien die enormen Verluste begrenzen, die dem Land durch die seit drei Jahrzehnten geltende alte Wochenendregelung entstanden waren. Bislang teilte Algerien nur drei Werktage mit der wirtschaftlich wichtigen westlichen Welt. Nun sind es vier.

"Das wird die Aktivität der algerischen Unternehmer weiter ankurbeln", sagte der stellvertretende Präsident des französischen Rats der Investoren in Afrika (CIAN), Anthony Bouthelier, der Pariser Zeitung Le Parisien. Nach Berechnungen der Internationalen Finanz-Corporation der Weltbankgruppe sind Algerien durch die alte Regelung pro Jahr zwischen 500 und 700 Millionen Dollar verloren gegangen. Die Verlegung des Wochenendes könnte ein Wachstum des Bruttoinlandsprodukts um 1,2 Prozent bewirken, berechneten Experten.

Den Freitag wollte die algerische Regierung allerdings nicht für die Wirtschaft opfern, da an diesem Tag das wichtigste Gebet der Woche stattfindet. Bis 1976 waren in der früheren französischen Kolonie noch Samstag und Sonntag frei. Als Zugeständnis an die Muslime wurde dies jedoch geändert.

Quelle: ZEIT ONLINE, dpa, bm, 13.8.09

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