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Panorama: Gespräche über Aufteilung weißer Farmen

Vor den Verhandlungen über die Situation in Simbabwe, die am Donnerstag in London begannen, hat der Präsident der Republik Mosambik, Joaquim Chissano, zu einer friedlichen Lösung des Konflikts aufgerufen. Er wolle die derzeitige Situation nicht kommentieren, sagte Chissano bei dem Treffen von Unternehmern und Politikern aus Deutschland und der südafrikanischen Wirtschaftsgemeinschaft SADC in Berlin.

Vor den Verhandlungen über die Situation in Simbabwe, die am Donnerstag in London begannen, hat der Präsident der Republik Mosambik, Joaquim Chissano, zu einer friedlichen Lösung des Konflikts aufgerufen. Er wolle die derzeitige Situation nicht kommentieren, sagte Chissano bei dem Treffen von Unternehmern und Politikern aus Deutschland und der südafrikanischen Wirtschaftsgemeinschaft SADC in Berlin. Aber er sei sich sicher, dass es bald eine Lösung geben werde. In Simbabwe haben Schwarze in jüngster Zeit zahlreiche Farmen von Weißen besetzt. Dabei sind Weiße verletzt und getötet worden. Die Staatsführung unter Präsident Robert Mugabe hat dieses Vorgehen offensichtlich geduldet.

Bei den Londoner Verhandlungen mit einer Regierungsdelegation aus Simbabwe geht es um umgerechnet 118 Millionen Mark an britischer Finanzhilfe für eine Landreform in der früheren britischen Kolonie Rhodesien. Mit dem Geld sollen weiße Großfarmer entschädigt werden, die ihr Land an schwarze Kleinbauern abtreten. Großbritannien will das Geld aber nur unter einer Reihe von Bedingungen freigeben. Die wichtigste ist ein sofortiges Ende der gewaltsamen Farmbesetzungen. Außerdem verlangt die Regierung in London Garantien dafür, dass das mit britischen Geldern aufgekaufte Farmland nicht unter den Günstlingen von Staatschef Mugabe verteilt wird. Der britische Außenminister Robin Cook sagte vor Beginn der Gespräche, er habe keine "Zauberlösung" parat.

Der Generalsekretär der Vereinten Nationen (UNO), Kofi Annan, hatte am Mittwoch eine Landreform in Simbabwe als notwendig bezeichnet. Sie müsse jedoch auf legalem Weg erreicht werden, sagte Annan bei einem Besuch in Senegal. Die Situation in Simbabwe sei sehr beunruhigend.

Die Europäische Union (EU) und Großbritannien wiesen einen Bericht der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" zurück, wonach die EU wegen der Gewalt in Simbabwe eine militärische Aktion zur Rettung ausreisewilliger Weißer vorbereite. Eine Sprecherin der EU-Präsidentschaft in Brüssel sagte, es gebe "keine militärischen Pläne zur Evakuierung". Das Blatt berichtete, Großbritannien stelle eine schnelle Eingreiftruppe auf, die in Mosambik stationiert werden solle. Deutsche, britische und portugiesische Militärs hätten in den Nachbarländern mehrere Fluchtwege erarbeitet, die militärisch gesichert werden könnten. Ein Sprecher des britischen Verteidigungsministeriums sagte in London: "Wir haben keine spezifischen Pläne für ein militärisches Eingreifen in Simbabwe".

Ein Sprecher des Auswärtigen Amtes (AA) in Berlin sagte, das AA bereite sich "derzeit gründlich auf einen Notfall vor". Er bestätigte damit Informationen, wonach die 1500 in Simbabwe lebenden Deutschen von der Botschaft in Harare Notfall-Merkzettel erhalten haben. 1300 hätten bereits erklärt, bei einer Verschärfung der Krise das Land im Süden Afrikas verlassen zu wollen, sagte der Sprecher.

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