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Gesundheit: Erster Lassa-Patient geheilt

Nach fast dreimonatiger Behandlung ist ein am lebensbedrohlichen Lassa-Fieber erkrankter Patient aus dem Frankfurter Universitätsklinikum als geheilt entlassen worden. Dies sei der erste Fall in Europa, sagte ein Klinik-Sprecher.

Frankfurt/Main - Der Leiter der Isolierstation des Klinikums, Reinhard Brodt, hob die Besonderheit des Falls hervor. Von allen Infektionsfällen der vergangenen 20 Jahre mit einer aus Afrika eingeschleppten Lassa-Infektion sei der jetzt geheilte 69-Jährige "einer der wenigen und in Europa sicher der erste, der eine schwere, intensivmedizinisch behandlungsbedürftige Erkrankung überleben konnte".

Normalerweise hätten Lassa-Patienten, bei denen es wie im jetzigen Fall zu Organversagen kommt, nur geringe Überlebenschancen. Bei dem geheilten Mann aus Sierra Leone könne davon ausgegangen werden, dass er nach einem Aufenthalt in einer Rehaklinik seine schwere Infektion ohne Folgeschäden übersteht.

Der an dem seltenen, aber gefährlichen und hochinfektiösen Fieber erkrankte 69-Jährige war am 11. Juli auf dem Frankfurter Flughafen gelandet und von dort zunächst ins Klinikum Münster nach Westfalen gebracht worden. Nachdem sich dort der Verdacht auf Lassa-Fieber bestätigt hatte, wurde er nach Frankfurt verlegt, da eine Behandlung in Münster nicht möglich war. Anfang August erwachte der Mann aus dem Koma, seitdem besserte sich sein Gesundheitszustand allmählich. (tso/ddp)

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