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Spice

© dpa

Gesundheit: Österreich verbietet Modedroge "Spice"

Harmlose Kräutermischung oder gefährliche Droge? Erst vor einigen Tagen hatten Frankfurter Forscher entdeckt, dass die durch "Spice" ausgelösten Rauschzustände auf einer künstlich zugesetzten Chemikalie basieren. Österreich hat den Verkauf der Modedroge nun gestoppt.

Anders als Deutschland hat Österreich nun nach der Entdeckung des Wirkstoffs die neue Modedroge "Spice" verboten. Der Handel mit der Kräutermischung sowie ihrer Wirkstoffe werde ab sofort gestoppt, teilte das österreichische Gesundheitsministerium am Donnerstag mit. Die Behörde beruft sich dabei auf einen Paragrafen im Arzneimittelgesetz, nachdem der Handel mit Substanzen sofort gestoppt werden kann, wenn eine akute Gefährdung vorliegt.

Die neue Kräutermischung mit dem Namen "Spice" wird seit mehreren Monaten in Europa offen im Handel auch an Minderjährige verkauft. Offiziell als Räucherwerk deklariert, hat sie sich zur Modedroge entwickelt, da das Rauchen Rauschzustände auslöst. Frankfurter Forscher entdeckten vor einigen Tagen, dass nicht etwa die Kräuter, sondern der künstlich zugesetzte, chemische Stoff JWH-018 die Wirkung auslöst. Er ist ihren Angaben zufolge viermal stärker als der natürliche Cannabis-Wirkstoff THC und wird vor allem in der Arzneiforschung eingesetzt.

Auch bei Proben in Österreich sei dieser künstliche Stoff gefunden worden, weshalb nun das Arzneimittelgesetz auf "Spice" angewendet werden könne, so das Gesundheitsministerium. Basierend auf einem Gutachten sei das Risiko des Wirkstoffes als hoch einzustufen, wenngleich noch nicht völlig absehbar. Zunächst gilt das Verbot in Österreich zwei Wochen lang. In der Zeit soll eine konkrete Verordnung ausgearbeitet werde, die den Umgang mit "Spice" langfristig regelt. Deutschland hat noch nicht über ein mögliches "Spice"-Verbot entschieden. (jam/dpa)

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