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Gesundheit: Studie: Oralverkehr kann zu Krebs führen

Amerikanische Wissenschaftler identifizieren einen Virus als Auslöser von Krebstumoren in Mund und Rachen. Der Papillomavirus (HPV) kann beim Oralverkehr übertragen werden.

Washington - Oraler Geschlechtsverkehr erhöht einer neuen Studie aus den USA zufolge das Risiko einer Krebserkrankung im Mund- und Rachenraum. Wissenschaftler von der renommierten Johns-Hopkins-Universität in Maryland belegten in der Untersuchung nach eigenen Angaben erstmals einen Zusammenhang zwischen dem Papillomavirus (HPV), der beim Oralverkehr übertragen werden kann, und der Entstehung von Krebstumoren. Eine Infektion mit diesem Virus lasse das Risiko einer Krebserkrankung im Rachen, an den Mandeln und am hinteren Teil der Zunge um das 32-Fache steigen, heißt es in der Studie, die im Fachmagazin "New England Journal of Medicine" veröffentlicht wurde.

Der HPV-Erreger niste sich besonders häufig im Penis- beziehungsweise Scheidengewebe ein und könne über Oralverkehr übertragen werden, schreiben die Experten. Der Untersuchung an 300 Testpersonen zufolge weisen Menschen, die mindestens sechs Oralverkehr-Partner hatten, beinahe neun Mal häufiger diese seltene Krebsart auf als andere. Dies gelte für Männer wie Frauen gleichermaßen. Bislang galten vor allem starkes Rauchen und Alkoholkonsum als Risikofaktoren für Krebserkrankungen im Mund- und Rachenraum. "Es ist wichtig zu wissen, dass auch Menschen ohne diese traditionellen Risikofaktoren gefährdet sein können", schreiben die Autoren der Studie. (tso/AFP)

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