zum Hauptinhalt

Gesundheit: ...in Rente schicken! (Kommentar)

Früher hatte ich folgenden Plan: Sollte es mal mit dem Studium nicht so klappen, würde ich "Heinzel-Opa" werden. Heinzelopa ist kein schlechter Job.

Früher hatte ich folgenden Plan: Sollte es mal mit dem Studium nicht so klappen, würde ich "Heinzel-Opa" werden. Heinzelopa ist kein schlechter Job. Alles was man braucht, ist ein Studentenausweis. Dann lässt man sich die Arbeit kostengünstig vermitteln, trinkt derweil den einen oder anderen Kaffee und kassiert nach getaner Arbeit seinen Stundenlohn brutto gleich netto. Man braucht auch nichts zu überstürzen. Schon gar nicht das Studium. So vierzig oder fünfzig Semester können es ruhig sein, frei nach dem Motto: Kommt Zeit, kommt Rat, kommt Gehörapparat.

Doch nun gibt es die Heinzelopas nicht mehr. Man hat sie in Rente geschickt. Und das ist auch gut so. Denn Heinzelmännchen zu sein, ist kein Beruf, sondern eine Chance. In einer Zeit, wo viele Studierende darauf angewiesen sind, ihren Lebensunterhalt selbst zu verdienen, oftmals sogar die einzige. Dass die Jobs dabei immer weniger werden, ist schlimm genug. Sie dann noch mit Leuten zu teilen, die nicht arbeiten, um zu studieren, sondern studieren, um zu arbeiten, stellt die Dinge auf den Kopf und kann nicht Sinn und Zweck einer studentischen Arbeitsvermittlung sein.

Denn eines haben die Heinzelopas nicht begriffen: Studentische Arbeitsvermittlung ist ein Privileg, dass nicht von Dauer ist. Es endet mit dem Studium. Wer sein Studium nicht beendet, um weiterhin privilegiert zu sein, betreibt Missbrauch zu Lasten anderer.

jmg

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false