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© dpa

Allergien: Fliegende Pilze

Winzige Sporen von Pilzen können Allergien auslösen, Pflanzen schädigen und Krankheiten erregen. Jetzt haben Forscher die Luft erstmals genau auf Pilze untersucht.

Schimmelpilze in der Wohnung können Krankheiten und Allergien auslösen – das ist heutzutage hinlänglich bekannt. Doch kaum jemand denkt wohl beim Waldspaziergang oder im eigenen Garten daran, dass auch draußen an der frischen Luft gesundheitsschädliche Pilzsporen herumschwirren.

Forscher vom Max-Planck-Institut für Chemie und die Johannes Gutenberg-Universität in Mainz haben mit Hilfe von Erbgutanalysen mehr als 100 Pilzarten in der Luft identifiziert. In jedem Kubikmeter zählten sie zwischen 1000 und 10.000 Pilzsporen. Für die erste systematische Studie dieser Art untersuchten die Wissenschaftler ein gutes Jahr lang aus der Luft gefilterten Fein- und Grobstaub.

"Insgesamt kennen wir heute mehr als 100.000 Arten von Pilzen", erläuterte die Biologin Janine Fröhlich von der Uni Mainz. Hochrechnungen gingen aber davon aus, dass es mehr als 1,5 Millionen Arten gibt. Die in der Luft gefundenen Arten gehörten überwiegend zu den Gruppen der Schlauch- oder der Ständerpilze, zu deren Vertretern sowohl beliebte Speisepilze wie Champignons oder Trüffel, als auch potenzielle Krankheitserreger wie Schimmel- und Rostpilze zählen.

Pilze sind auch Indikatoren für Klimaveränderungen

Beide Gruppen schleudern zur Vermehrung ihre Sporen aktiv in die Luft – und werden von Menschen eingeatmet. Vieler dieser Pilzsporen können Allergien oder andere Krankheiten auslösen.

Für die Wissenschaft sind die Pilze allerdings auch in interessanter Indikator für Klimaveränderungen. Über den Nachweis der Sporen könne etwa untersucht werden, ob sich die Ökosysteme durch den Klimawandel verändern, sagte Ulrich Pöschl vom Max-Planck-Institut für Chemie und Leiter der Studie.

Zudem sei es in der Studie darum gegangen, welche Rolle Pilzsporen bei der Bildung von Niederschlag spielen können. "Pilzsporen und andere biologische Aerosolpartikel können als Kondensations- und Kristallisationskeime für Wassertropfen und Eiskristalle dienen und dazu beitragen, dass Wolken, Nebel und Niederschlag entstehen." (sp/dpa)

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