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Gesundheit: Antibiotika gut fürs Herz

Risiken um ein Drittel gesenkt

Eigentlich werden Antibiotika eingesetzt, um Krankheitskeime zu bekämpfen. Aber Herzleiden? Auch in diesem Fall können die Anti-Bakterienmittel nützlich sein. Das ergab eine englische Studie, die nun im Fachblatt „Circulation“ veröffentlicht wurde. Wie die Ärzte feststellten, senkt eine einwöchige Antibiotika-Kur das Risiko erneuter Herzanfälle um rund ein Drittel.

Die Mediziner behandelten Patienten, die unter Schmerzattacken aufgrund von Durchblutungsstörungen des Herzens litten. Die Kranken wurden in drei Gruppen eingeteilt: die einen erhielten drei Medikamente, die gegen den Magenkeim Helicobacter pylori und den Atemwegskeim Chlamydia pneumoniae gerichtet waren. Beide Erreger werden verdächtigt, auch bei Herzleiden im Spiel zu sein. Eine zweite Gruppe von Kranken bekam Mittel, die nur gegen Helicobacter wirken, die dritte Scheinarzneien (Placebo).

Das Ergebnis: Nach einem Jahr war jeder vierte mit Antibiotika behandelte Patient erneut wegen einer Herzattacke in der Klinik oder aber seinem Leiden erlegen. Dagegen waren aus der Placebo-Gruppe fast 40 Prozent der Kranken betroffen, also deutlich mehr als jeder Dritte.

Die Studie scheint auf den ersten Blick die These zu stützen, dass Bakterien dem Herz gefährlich werden können. Aber es gibt Zweifel. Die Ärzte stellten nämlich fest, dass der günstige Effekt der Antibiotika unabhängig davon war, ob die Kranken mit den verdächtigen Keimen infiziert waren. „Wir müssen annehmen, dass die Medikamente gar nicht auf diese Mikrororganismen gewirkt haben“, sagt Michael Mendell vom Mayday-Krankenhaus im englischen Croydon. „Es könnte sein, dass die Medikamente gegen ganz andere Erreger geholfen haben oder dass sie direkt die Entzündung in den Herzkranzgefäßen bekämpft haben.“ wez

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