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Gesundheit: Antiker Kalender für die Sterne

Griechen waren exzellente Mechaniker

Griechen waren exzellente Mechaniker Mit einer überraschend komplizierten astronomischen Rechenmaschine haben die alten Griechen den Lauf der Himmelskörper berechnet. Der „Mechanismus von Antikythera“, eine im zweiten Jahrhundert vor Christus gebaute Zahnradapparatur, ist komplexer als alle bekannten technischen Geräte der nachfolgenden 1000 Jahre. Das berichten Forscher im Magazin „Nature“ (Band 444, Seite 587) nach einer Untersuchung der Apparatur.

Der astronomische Rechner wurde im Jahr 1901 aus einem Schiffswrack vor der griechischen Insel Antikythera geborgen. Er besteht aus mehr als 30 bronzenen Zahnrädern, die ursprünglich vermutlich in einen Holzkasten eingebaut waren. Experten nahmen an, dass das Gerät als astronomischer Kalender genutzt wurde. Lange Zeit herrschte Unklarheit über die genaue Funktion, da nur Bruchstücke erhalten blieben und nur ein Teil der Inschriften entziffert werden konnte.

Mike Edmunds (Universität Cardiff, Großbritannien) und seine Mitarbeiter aus Griechenland und den USA durchleuchteten die im Archäologischen Nationalmuseum Athen ausgestellte Apparatur mit einem Computertomografen. Ihre Oberfläche untersuchten sie mit hochauflösenden bildgebenden Verfahren. Es gelang ihnen, doppelt so viele Inschriften wie bisher bekannt zu entziffern. Der Text auf dem Gerät ist demnach astronomischer Natur. Viele Zahlen haben mit Planetenbewegungen zu tun. Die Frontscheibe zeige die Position von Sonne und Mond im Tierkreis sowie einen Kalender mit 365 Tagen samt Anpassung an Schaltjahre. Die Apparatur erlaubte es, eine Sonnen- oder Mondfinsternis vorherzusagen.

In einem der Mechanismen sehen die Forscher die mechanische Umsetzung einer astronomischen Theorie des Griechen Hipparchos. Er hatte im zweiten Jahrhundert vor Christus eine Theorie entwickelt, die die Unregelmäßigkeit der Mondumlaufbahn erklärt. Der Antikythera-Mechanismus bezeuge das außergewöhnliche technische Potenzial der Griechen im Altertum, das während der Zeit des Römischen Imperiums scheinbar verloren gegangen sei.dpa

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