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Gesundheit: Astronomie: Ein Sternhaufen voller mutterloser Planeten

Dutzende von Planeten außerhalb unseres Sonnensystems sind in den vergangenen Jahren ins Beobachtungsnetz der Astronomen geraten. Jetzt vermuten Forscher, dass zudem zahlreiche Himmelskörper von der Größe des Jupiter oder des Saturn frei im All umherschwirren.

Dutzende von Planeten außerhalb unseres Sonnensystems sind in den vergangenen Jahren ins Beobachtungsnetz der Astronomen geraten. Jetzt vermuten Forscher, dass zudem zahlreiche Himmelskörper von der Größe des Jupiter oder des Saturn frei im All umherschwirren. Im Gegensatz zu den Planeten unseres Sonnensystems wären sie nicht an einen Stern gebunden.

Die vermeintlichen Irrläufer haben bei einer breit angelegten Rasterfahndung auf sich aufmerksam gemacht. Sie schoben sich zwischen das Teleskop und einen im Hintergrund gelegenen Stern. Während sie die Sichtlinie der Astronomen durchkreuzten, veränderte sich die Helligkeit des beobachteten Sterns: Die Planeten verstärkten das Sternenlicht wie eine Linse.

Dieser "Mikro-Gravitationslinsen-Effekt" ist eine bisher wenig verbreitete Methode der Planetensuche. Kailash C. Sahu vom Space Telescope Forschungsinstitut in Baltimore im US-Bundesstaat Maryland scheint damit jedoch fündig geworden zu sein. Er richtete das Weltraumteleskop "Hubble" auf das Zentrum der Milchstraße und fasste dort 83 000 Sterne ins Auge. Über vier Monate hinweg machten er und sein Team alle drei Tage Aufnahmen von dem Sternenfeld.

Währenddessen änderte sich die Helligkeit einiger weniger Sterne. Ein Stern zum Beispiel blitzte plötzlich zehnmal heller auf. Nach etwa 18 Tagen war er dann wieder so unscheinbar wie zuvor. Aus der Lichtkurve ermittelten die Forscher, dass sich in dieser Periode eine Linse in die Sichtlinie geschoben hatte: in diesem Fall kein Planet, sondern ein kleiner Stern in dem Sternhaufen M 22. Der Sternhaufen befindet sich etwa auf einem Drittel des Weges von der Erde zum Zentrum der Milchstraße.

Die Astronomen fischten aus den zahlreichen Lichtkurven sechs weitere, höchst verdächtige heraus. Diese sechs Sterne hatten für die Dauer eines Tages 50 Prozent heller gestrahlt als sonst. Der kurze Helligkeitszuwachs scheint durch kleine Linsen zustande gekommen zu sein: Planeten von der Größe des Jupiter oder Saturn. Sollten sich die Messungen bestätigen, dann gibt es im Sternhaufen M 22 unzählige Planeten. Sie halten sich fernab der Sterne auf. Sonst wäre der Einfluss der viel größeren Sterne als Linsen dominant.

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