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Gesundheit: Blick in den Kreißsaal des Universums

Astronomen entdecken junge Sterne

Der Orionnebel ist eine Wiege neuer Sterne, die wir in einer klaren Nacht mit bloßem Auge als milchigen Fleck am Himmel erkennen können. Den größten und hellsten kosmischen Kreißsaal haben Wissenschaftler jetzt allerdings im Sternbild Luchs entdeckt. In einer heißen Gaswolke sind dort etwa eine Million blauweiße Sonnen zu sehen, junge, erst kürzlich geborene Sterne. Das berichten Forscher des Keck-Observatoriums in Kamuela auf Hawaii im Fachblatt „Astrophysical Journal“ (Band 596, Seite 797).

Zwischen der Erde und der Sternenfabrik liegt ein großer Galaxienhaufen. Und der lenkt die Lichtstrahlen der Sterne auf Grund seiner enormen Schwerkraft ab. Er fokussiert das Licht wie eine Linse: eine Gravitationslinse, die das Bild aller dahinter liegenden Objekte verzerrt und vergrößert. Die Geburtsstätte der Sterne im Luchs erscheint daher im Teleskop als roter Bogen am Himmel.

Wegen der enormen Entfernung der Sternenfabrik, für die selbst das Licht zwölf Milliarden Jahre benötigt, sehen die Forscher bei der Beobachtung des Luchsbogens weit in die Kindheit des Universums zurück. Zwar handelt es sich dabei nicht um die erste Sternengeneration, aber unsere Sonne ist mit einem Alter von nur 4,5 Milliarden Jahren erst Generationen später geboren.

Faszinierend am Luchsbogen sei, dass dort gigantische Sterne entstünden, sagt Bradford Holden von der Universität von Kalifornien in Santa Cruz. „Sie sind viel größer als nahezu alle Sterne in unserer eigenen Milchstraße.“ Die Sterne hätten Oberflächentemperaturen von bis zu 80 000 Grad Celsius. Dagegen sei unsere Sonne mit einer Oberflächentemperatur von rund 5500 Grad Celsius vergleichsweise kalt. „Wir sind möglicherweise auf einen Schlüsselmoment des Galaxienwachstums gestoßen“, sagt Holden. Auch andere junge Galaxien hätten Ähnlichkeit mit der beobachteten Gaswolke. tdp

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