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Gesundheit: "Bonn ist weiter von den Problemen weg" - Über Reformen der Zentrale für politische Bildung

Die Bundeszentrale für politische Bildung soll nach dem Willen von Bundesinnenminister Otto Schily (SPD) umstrukturiert werden. Dabei steht auch die Berliner Außenstelle am Anhalter Bahnhof, in der politisch Interessierte gratis Geschichtsbücher bekommen, zur Disposition.

Die Bundeszentrale für politische Bildung soll nach dem Willen von Bundesinnenminister Otto Schily (SPD) umstrukturiert werden. Dabei steht auch die Berliner Außenstelle am Anhalter Bahnhof, in der politisch Interessierte gratis Geschichtsbücher bekommen, zur Disposition. Am Mittwoch beriet das Kuratorium der Bundeszentrale über die Zukunft. Nach Auskunft des Innenministeriums soll es in Berlin zukünftig eine "eingeschränkte Repräsentanz" geben. Entscheidungen im Detail stehen aber noch aus. Von den Reformen sind 13 Mitarbeiter betroffen, darunter der Referent für politische Bildung, Lothar G. Kopp.

Herr Kopp, die Bundeszentrale ist 1995 in Berlin etabliert worden. Jetzt stand sie kurz vor der Schließung. Sind Sie überflüssig?

Nein. Das sieht man daran, dass monatlich 3000 Besucher in unser Informationszentrum kommen, um Publikationen mitzunehmen und sich beraten zu lassen. Außerdem haben wir ein wissenschaftliches Netzwerk aufgebaut, mit dem wir uns um die innere Einheit kümmern. Das geht nur von Berlin aus, denn hier bekommt man Fingerspitzengefühl für Vergangenheit und gegenwärtige Probleme. Bonn ist da weiter weg.

Können das nicht auch die Landeszentralen für politische Bildung leisten?

Die Landeszentralen beziehen sich in ihrer Arbeit auf ihre Heimatregionen. Die Bundeszentrale dagegen arbeitet überregional. Wir können unterschiedliche Blickwinkel berücksichtigen und Kontroversen aufgreifen. Deshalb engagieren wir uns in Ostdeutschland - als Werbeagentur für die Demokratie.

Vielleicht ist ihre Werbebotschaft nicht angekommen ...

Das sehe ich nicht so. Unsere Veranstaltungen, etwa in Bogensee über "Demokratie und Diktaturen", sind auf ein breites Echo gestoßen. Eine Evaluation hat uns ermuntert, diese Anstrengungen zu verstärken.

Aber das Bundesinnenministerium mahnt auch Strukturreformen an.

Wir sind bereit, Hierarchien zu verflachen und auch das Personaltableau zu verändern. Zudem können wir Geld durch neue Kooperationspartner sparen. Mit einer Schließung würde sich die Bundeszentrale aber ihr Standbein in Ostdeutschland nehmen.

Müsste die Bundeszentrale nicht ihren Service ausbauen, um attraktiver zu werden?

Sicher. Es gibt Vorschläge, im Internet stärker präsent zu sein. Durch Publikationen wollen wir unser Profil schärfen. Aber dazu bedarf es eines personellen Ausbaus der Bundeszentrale in Berlin.

Geht es beim derzeitigen Streit nicht auch um die Besetzung von Posten?

Ich will mich dazu nicht äußern. Fest steht, dass es keine Entlassungen geben soll. Wir kämpfen also nicht um Arbeitsplätze, sondern um unsere Aufgabe. Das Gespräch führte Robert Ide.

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