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Gesundheit: „Dafür werde ich kämpfen“

Der Präsident der TU Berlin freut sich über Erfolge – und stellt sich vor die Geisteswissenschaften

Die Technische Universität Berlin gibt immer mehr Geld aus Drittmitteln aus – das ist eines der Ergebnisse des neuen Rechenschaftsberichts, den Präsident Kurt Kutzler im Konzil der Hochschule am Mittwoch vorstellte: Im vergangenen Jahr konnte die TU auf 75,3 Millionen Euro aus Drittmitteln zurückgreifen (1998: 66,5 Millionen Euro). 81 Prozent stammen aus öffentlichen, 19 Prozent aus privaten Quellen. „Erschreckend“ nannte Kutzler jedoch die Tatsache, dass die TU nur noch in drei Sonderforschungsbereichen eine Sprecherfunktion hat. Die Federführung bei Sonderforschungsbereichen gilt als wichtiges Leistungsmerkmal in der Forschung. Zufrieden ist er dagegen mit den Ausgründungen der Uni: Die Unternehmen erwirtschafteten das Dreifache des Landeszuschusses an die TU.

Den wie Kutzler sagte „unvermeidlichen Grausamkeiten“ der Sparpolitik des Senats will die Uni mit einer neuen Leistungsoffensive begegnen: Mit allen Fachbereichen und neu berufenen Wissenschaftlern werden Zielvereinbarungen verabredet, die Verwaltung wurde bereits reformiert. Trotz des Sparzwangs sieht Kutzler in den Geisteswissenschaften einen „integralen Bestandteil“ der TU. Fraglich sei aber, ob die TU in den Fächern zwingend einen Bachelor anbieten müsse. Um den Nachwuchs zu rekrutieren, müsse man sich aber auf den Master und die Doktoranden konzentrieren. Kutzler will, dass sich die Geisteswissenschaften in ihrem Profil von dem der Fächer an der FU und der HU unterscheiden. Dabei sollten sie mit ihren Berufungen an den Rang von Professoren wie Walter Höllerer, Peter Wapnewski oder Carl Dahlhaus anknüpfen: „Dafür werde ich kämpfen“, sagte Kutzler.

Die TU Berlin ist zusammen mit der TU Dresden Deutschlands größte Technische Hochschule. Trotz der Einführung des fast flächendeckenden Numerus clausus im vergangenen Wintersemester ist die Zahl der Studierenden gestiegen: auf 32 076 (gegenüber 28 699 im Semester 2000/2001). Im gleichen Zeitraum sank aber die Zahl der Professoren: von 327 auf 317. „Wir sind an der Belastungsgrenze“, sagte Kutzler. Das Betreuungsverhältnis hat sich verschlechtert: Im Wintersemester 2000/2001 kamen auf einen Professor noch 87,8 Studierende. Im vergangenen Wintersemester waren es 101,2 Studierende. Im gleichen Zeitraum sank die Zahl der Absolventen pro Professor leicht: von 7,3 auf 6,4.

Die Studiendauer ist in vielen Fächern noch sehr lang. In den Erziehungswissenschaften zum Beispiel lag sie im Winter 2001/2002 bei 14 Semestern, ein Jahr später bei 18 Semestern . Die Philosophie dagegen führte ihre Absolventen im Wintersemester 2002/2003 im Schnitt in zwölf Semestern zum Ziel, ein Jahr davor waren es 18 Semester. In den Naturwissenschaften sind die Studienzeiten etwas kürzer: Die Chemiestudierenden erreichten nach durchschnittlich zehn Semestern das Diplom. In den Prozesswissenschaften bildet die Gärungstechnologie mit 19,5 Semester das Schlusslicht.

Die Zahl der Habilitationen ist weiter gesunken: 1997 habilitierten 40 Wissenschaftler an der TU, 2003 waren es nur 25. Gestiegen ist die Zahl der Promotionen: von 370 im Jahr 2002 auf 392 im vergangenen Jahr. 1997 haben allerdings 463 Doktoranden an der TU promoviert.

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