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Gesundheit: „Danach gab es keine strittigen Fälle mehr“

Der Vorsitzende des Wissenschaftsrats, Peter Strohschneider, hat die Entscheidungen im Exzellenzwettbewerb verteidigt. „Die jetzt ausgezeichneten drei Universitäten sind wirklich top, wir haben die besten ausgezeichnet“, sagte Strohschneider gestern in Berlin.

Der Vorsitzende des Wissenschaftsrats, Peter Strohschneider, hat die Entscheidungen im Exzellenzwettbewerb verteidigt. „Die jetzt ausgezeichneten drei Universitäten sind wirklich top, wir haben die besten ausgezeichnet“, sagte Strohschneider gestern in Berlin. Kritik an der angeblichen „Unsauberkeit des Verfahrens“ wies er zurück. Die Entscheidungen hätten ein „System von vier Filtern“ in Panels, Gutachtergruppen und Kommissionen durchlaufen. Dies habe einen „strikt wissenschaftlichen Entscheidungsvorschlag“ der Wissenschaftler gewährleistet.

„Dass es im ersten Filter zu einem anderen Ergebnis kommt, als im zweiten oder dritten, ist normal“, sagte Strohschneider. Der Generalsekretär des Wissenschaftsrats, Wedig von Heyden, erklärte, dass zwar aus der Strategiekommission des Wissenschaftsrats und der Fachkommission der DFG eine „Reihe von strittigen Fällen“ hervorgegangen sei. Über diese sei in der Gemeinsamen Kommission aber ausführlich einen Tag lang diskutiert worden. „Danach gab es keine strittigen Fälle mehr“, sagte von Heyden.

TU München, LMU München und die Uni Karlsruhe zeichneten sich durch sehr hohe Drittmitteleinwerbungen und durch besondere Strategiefähigkeit aus, sagte Strohschneider. Die Zukunftskonzepte beruhten auf einer klaren Stärken/Schwächen-Analyse und auf Entwicklungszielen, deren Umsetzung plausibel sei. Gefördert werden Maßnahmen, mit denen die Forschungsuniversitäten international weitergebracht werden sollen: Institutes for Advanced Study, neue Forschungsschwerpunkte – und „Headhunting“ nach hervorragenden Wissenschaftlern.

Die ausländischen Gutachter hätten sich „nachdrücklich positiv“ über das deutsche universitäre Forschungssystem geäußert. Aufgefallen sei allerdings die schlechte Betreuungsrelation zwischen Lehrenden und Studierenden sowie die im internationalen Vergleich nicht wettbewerbsfähige finanzielle Ausstattung.

Zum schlechten Abschneiden Berlins erklärte von Heyden auf Anfrage, dass Zweifel an der Gegenfinanzierung keine Rolle gespielt hätten. Der Berliner Senat habe wie alle Länder die 25-prozentige Gegenfinanzierung der bewilligten Projekte garantiert. Für die Zahl der Eliteunis, die in der zweiten Runde gekürt werden sollen, gebe es keine Vorgabe, sagte von Heyden. Die Konkurrenz sei stark – mit den überraschend ausgeschiedenen Unis in Aachen und Heidelberg und auch mit der Humboldt-Uni.

Über die Entscheidungen diskutieren am heutigen Dienstag um 18 Uhr 30 im Forum Wissenschaft der „Zeit“ u. a. Bernd Huber, Rektor der LMU München und Bundesforschungsministerin Annette Schavan. Ort: Presse- und Informationsamt, Reichtagsufer 14, Berlin-Mitte. Anmeldung unter E-Mail: zeit-forum@vf-holtzbrinck.de oder Tel.: 030-2787 1817.

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