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Gesundheit: Den Tumor aushungern

In der Theorie klingt die Strategie so einfach wie genial: Könnte man, um Krebs zu bekämpfen, Tumoren nicht einfach aushungern? Auch Krebsgewebe braucht, um wuchern zu können, Sauerstoff und Nahrung.

In der Theorie klingt die Strategie so einfach wie genial: Könnte man, um Krebs zu bekämpfen, Tumoren nicht einfach aushungern? Auch Krebsgewebe braucht, um wuchern zu können, Sauerstoff und Nahrung. Beides muss der Geschwulst über Blutgefäße geliefert werden. Und so schüttet der Tumor, sobald er etwa die Größe eines Stecknadelkopfes erreicht hat, Signalstoffe aus, die dem Körper sagen: Lass neue Blutgefäße sprießen! Seit den letzten zehn Jahren versucht man, diesen Vorgang anzuhalten, um so den Krebs von der Blutversorgung abzuhalten. Man bezeichnet den TherapieAnsatz als „Anti-Angiogenese“ („gegen die Bildung von Gefäßen“). Und nach anfänglichen Rückschlägen zeichnen sich nun endlich Fortschritte ab.

Beispiel: das Medikament „Avastin“, das sich noch in der Erprobung befindet. Avastin von der Pharmafirma „Genentech“ ist ein Antikörper, der sich gegen den Signalstoff VEGF („Vascular Endothelial Growth Factor“) richtet. Sendet der Tumor VEGF aus, ist das eine Aufforderung für den Körper, neue Blutgefäße zu bilden. Der Antikörper gegen das VEGF unterbricht diese Aufforderung, die Blutgefäße werden nicht gebildet – der Tumor „verhungert“. Eine Studie des Krebsforschers Herbert Hurwitz von der Duke Universität im amerikanischen Durham hat jetzt gezeigt: Avastin – in Kombination mit Chemotherapie – verlängert das Leben von Patienten mit fortgeschrittenem Dickdarmkrebs von 16 auf 20 Monate – ein kleiner Fortschritt, in den Augen mancher Ärzte aber schon ein revolutionäres Ergebnis.

Zuvor hatten Tests noch ergeben, dass Avastin bei Brustkrebs keine positive Wirkung hat. Die neue Studie weckt nun wieder Optimismus. bas

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