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Gesundheit: Der Neuzeit-Historiker starb mit 82 Jahren in München

Der Historiker Heinz Gollwitzer ist im Alter von 82 Jahren in München gestorben. Der emeritierte Lehrstuhlinhaber für Neuere und Neueste Geschichte der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster starb am zweiten Weihnachtstag, wie die Universität mitteilte.

Der Historiker Heinz Gollwitzer ist im Alter von 82 Jahren in München gestorben. Der emeritierte Lehrstuhlinhaber für Neuere und Neueste Geschichte der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster starb am zweiten Weihnachtstag, wie die Universität mitteilte. Der am 30. Januar 1917 in Nürnberg als Sohn eines Lehrers geborene Historiker studierte, promovierte und habilitierte sich in München. Von 1957 bis zu seiner Emeritierung 1982 lehrte er in Münster und war Direktor des Historischen Seminars.

In seinen Forschungen befasste sich Gollwitzer vor allem mit der Geschichte der politischen Ideen in Deutschland. Er zählte zu den produktivsten Historikern seiner Generation und wurde zudem wegen seines anschaulichen Schreibstils geschätzt. Sein erstes großes Werk widmete er 1951 dem "Europabild und Europagedanken" im 18. und 19. Jahrhundert. Sein Buch "Die gelbe Gefahr. Geschichte eines Schlagwortes. Studien zu imperialistischem Denken" (1962) gilt als Pionierleistung in der historischen Forschung. Auch seine zweibändige "Geschichte des weltpolitischen Denkens" vom Zeitalter der Entdeckungen bis zum Zweiten Weltkrieg (1972, 1982) wurde zu einem Standardwerk. Nach seiner Emeritierung verwirklichte Gollwitzer ein weiteres großes Projekt: Seine 1986 erschienene politische Biografie des Bayernkönigs Ludwigs I. gilt als fesselndes Porträt dieser bedeutenden und widersprüchlichen Persönlichkeit.

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