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DER OP-Kurs: So werden die Brüste vergrößert

Folge des Schönheitswahns oder sinnvoller Eingriff fürs Ego – Brustvergrößerungen sind umstritten. Doch seitdem diese Operationen möglich sind, werden sie immer beliebter und besser verträglich.

„Früher mussten Implantate alle paar Jahre ausgetauscht werden. Heute bleiben sie im Körper“, sagt Bernd-Ulrich Meyburg, Chefarzt einer Klinik für Plastische Chirurgie in Wilmersdorf. Und es geht nicht immer um Eitelkeiten. Etwa, wenn eine Brust amputiert werden musste, weil sie von Krebs befallen war. Dann kann ein Ersatz eine psychologische Hilfe sein.

Bis zu 6000 Euro kostet der Eingriff. Die Implantate können durch einen Schnitt in die untere Brustfalte, am Brustwarzenrand oder unter den Achseln eingesetzt werden. Aber: „Es bleibt immer eine Narbe“, sagt Meyburg. Die wohl unauffälligste Variante ist ein Achselschnitt – 3,5 bis 4 Zentimeter lang. Das Implantat wird über oder unter die Brustmuskeln geschoben, deshalb wird mit einem stumpfen Instrument „ein Hohlraum geschaffen“, sagt Meyburg. Die richtige Ausdehnung dafür zu finden, darin besteht die Kunst des plastischen Chirurgen.

Dann gibt der Arzt eine leere Silikontasche in die Brust, in die nun Schritt für Schritt kleine Dosen Kochsalzlösung gefüllt werden – so lange, bis die Brust die gewünschte Größe hat: „Damit kann man exakt bestimmen, wie das eigentliche Implantat aussehen muss.“ Meist reichen 200 und 350 Milliliter Silikon pro Seite.

Silikon hat sich als Material etabliert, weil es sich in allen Härtegraden herstellen lässt – auch in einer Konsistenz, die der weiblichen Brust entspricht. Davor, dass Silikon im Körper ausläuft, müsse bei der heutigen Qualität keine Frau Angst haben. Ist das endgültige Implantat eingesetzt, legt der Arzt eine Drainage, durch die Wundflüssigkeit und Blut abfließen können. Die Schnitte werden vernäht, ein fester Verband soll in den ersten Tagen verhindern, dass die neuen Brüste verrutschen. Ganz ungefährlich ist der Eingriff nicht. Die OP wird fast immer unter Vollnarkose gemacht. Die wichtigsten Risiken sind Wundinfektionen, auffällige Narbenbildung oder eine Kapselfibrose, bei der sich die Brust nach einiger Zeit verhärtet.Björn Rosen

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