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Gesundheit: Der Stern, der ein Gigant werden soll

Unsere Sonne ist ein recht stattlicher Stern. Wie es aber einige Sterne schaffen, bis auf die 100-fache Sonnenmasse anzuwachsen, war Forschern bislang ein Rätsel.

Unsere Sonne ist ein recht stattlicher Stern. Wie es aber einige Sterne schaffen, bis auf die 100-fache Sonnenmasse anzuwachsen, war Forschern bislang ein Rätsel. Nun haben Rolf Chini vom Astronomischen Institut der Ruhr-Universität Bochum und sein Team erstmals die Geburt eines solchen Sterngiganten beobachtet und festgestellt, woher er seinen Nachschub bezieht.

Mit dem Very-Large-Telescope der Europäischen Südsternwarte in Chile wurden sie Augenzeugen der Geburt eines Sterns im Omega-Nebel am Südhimmel. Inmitten einer Silhouette aus Staub und Gas entdeckten sie einen jungen Stern, der offenbar erst vor kurzem zu leuchten angefangen hat.

Der 7000 Lichtjahre von der Erde entfernte Stern ist schon heute ein Riese. Bereits jetzt ist er etwa 20-mal schwerer als die Sonne. Und aus der rotierenden Staubscheibe, die ihn umgibt, strömt ständig neues Material nach.

„Die Scheibe liegt um den Äquator des Protosterns und verjüngt sich trichterförmig von außen nach innen“, sagt Chini. „Von der schmalen Seite der Scheibe aus fällt weiterhin Staub auf den Stern. Etwa 30 Prozent davon gelangen bis zur Oberfläche und lassen den Stern weiter wachsen.“ Die restlichen 70 Prozent dagegen werden ins All hinausgeschleudert.

Bisher hatten Astronomen gedacht, dass bald nach der Entstehung eines solch riesigen Sterns alles Material der Umgebung weggeblasen würde. Denn Druck und Temperatur steigen bei zunehmender Sternenmasse enorm. Was einen Strahlungsorkan zur Folge haben sollte, der die Staubscheibe um den jungen Stern hinwegfegen würde. Ein massereicher Stern könnte sich daher nach kurzer Zeit selbst vom Nachschub abschneiden.

Chini und seine Kollegen haben nun nachgewiesen, dass dem nicht so ist. Der von ihnen beobachtete junge Stern im Omega-Nebel wird am Ende seines Wachstums vermutlich bis zu 40-mal schwerer sein als die Sonne. Die riesige Staubscheibe, die ihn umgibt, ist nicht im Begriff sich aufzulösen. Sie ist gegenwärtig 200-mal größer als unser ganzes Sonnensystem.

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