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Gesundheit: Der Tanz führt zum Ziel

Wie Bienen nach dem Weg fragen

Bis auf fünf Meter finden Bienen eine Futterquelle, die ihnen Mitbewohnerinnen im Bienenstock mit einem Schwänzeltanz beschrieben haben. Das haben der Neurobiologe Randolf Menzel von der Freien Universität Berlin, der Nachrichtentechniker Uwe Greggers und englischen Radarspezialisten herausgefunden.

Mit der heute im Fachblatt „Nature“ (Band 435, S. 205) veröffentlichten Studie konnten die Forscher experimentell nachweisen, was der Österreicher Karl von Frisch in den 70erJahren beobachtet hatte – 1973 erhielt er dafür den Nobelpreis. Der Verhaltensbiologe wusste aber nicht, dass die Bienen tatsächlich schnurstracks zur Futterquelle aufbrechen und diese auch noch in über 200 Metern Entfernung aufspüren, nachdem sie den Tanz einer Genossin beobachtet haben.

Dass die Insekten Nektarquellen wirklich aufgrund des Tanzes orten, bewiesen die Forscher mit einem Trick. Sie versetzten den Bienenstock um einige Meter. Die Bienen suchten genau das Gebiet ab, in dem die Futterquelle ausgehend vom ursprünglichen Standort hätte sein müssen.

„Dank der verfeinerten Radartechnik aus England konnten wir den Bienenflug auf einem ebenen Feld bei Wittenberge erstmals lückenlos verfolgen“, sagt Greggers. Der Versuch hat gezeigt, dass sich die Bienen die vorgetanzte Wegbeschreibung merken können – eine erstaunliche Leistung für ein stecknadelkopfkleines Gehirn. „Wie die Information gespeichert wird, wissen wir noch nicht“, sagt Greggers. Das wird am Institut für Neurobiologie der FU an detaillierten Aufnahmen des Bienenhirns erforscht.dal

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