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Gesundheit: Der übernächste Blick in den Kosmos

Sie haben sich längst nicht satt gesehen. Mit dem HubbleTeleskop nicht, das ihnen atemberaubende Einblicke ins Universum ermöglicht hat.

Sie haben sich längst nicht satt gesehen. Mit dem HubbleTeleskop nicht, das ihnen atemberaubende Einblicke ins Universum ermöglicht hat. Aber auch mit ihren Radioantennen, Mikrowellenobservatorien und Röntgensatelliten nicht. Daher trafen sich vergangene Woche 170 Astrophysiker im Harnack-Haus in Berlin, um über die übernächste Generation von Großteleskopen zu beratschlagen.

„Die Europäische Weltraumorganisation (Eso) kann nur einmal in zehn Jahren ein Milliarden-Projekt auf den Weg bringen“, sagte Anton Zensus, Direktor am Max-Planck-Institut für Radioastronomie in Bonn. In den nächsten zehn Jahren fließt dieses Geld in eine Teleskopanlage in Nordchile. Auf einem 5000 Meter hohen Plateau stellen Europäer und Amerikaner gemeinsam 64 Antennen von je zwölf Metern Durchmesser auf, um mit ihnen etwa die Entstehung von Sternen und Planetensystemen in der Milchstraße zu beobachten.

Was danach kommt, ist bislang offen. Zensus träumt vom weltweit größten Radioteleskop mit einem Quadratkilometer Fläche. „Um diese Größe zu erreichen, müssen wir zahlreiche Teleskope untereinander vernetzen“, sagte er. Andere Forscher aber würden, statt Radiowellen zu lauschen, lieber ein riesiges Observatorium bauen, das sichtbares Licht von Galaxien, Sternen oder Planeten empfängt. Die Gemeinschaft zerfällt in viele Lager.

„Wir haben nicht dieselbe Wellenlänge – aber wir haben immerhin ähnliche Ziele“, sagte der Astrophysiker Gerry Gilmore von der Univerität Cambridge in Großbritannien. Und dieselben Geldgeber. „Daher wetteifern wir miteinander, müssen aber zugleich kooperieren, um den größtmöglichen wissenschaftlichen Gewinn aus künftigen Instrumenten zu ziehen.“

Zum Glück sind da nicht nur Milliardenprojekte, sondern auch noch etliche günstigere Beobachtungssatelliten. Und mitunter werden sich die Europäer in Sachen Astrophysik wohl auch künftig mit der Rolle des Juniorpartners der USA begnügen müssen. So etwa beim Nachfolger des Hubble-Teleskops, dem James-Webb-Weltraumteleskop. tdp

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