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Gesundheit: Deutsche Unis geben mehr Geld aus Berliner Hochschulen gut bei den Drittmitteln

Die Berliner Hochschulen konnten 2003 etwas mehr Geld ausgeben als im Jahr zuvor – obwohl Berlin zu einem von sechs Bundesländern gehört, das seine Staatszuschüsse für die Unis in diesem Zeitraum senkte. Die Berliner profitierten vor allem von den Drittmitteln, die sie zusätzlich einwarben.

Die Berliner Hochschulen konnten 2003 etwas mehr Geld ausgeben als im Jahr zuvor – obwohl Berlin zu einem von sechs Bundesländern gehört, das seine Staatszuschüsse für die Unis in diesem Zeitraum senkte. Die Berliner profitierten vor allem von den Drittmitteln, die sie zusätzlich einwarben. Die Zahlen veröffentlichte jetzt das Statistische Bundesamt. Insgesamt gaben die Berliner Hochschulen gut zwei Milliarden Euro aus. Das sind 6 Millionen Euro, also 0,3 Prozent, mehr als 2002. Die kleine Steigerung entspricht dem bundesweiten Trend: 30,6 Milliarden Euro verbrauchten die Hochschulen, 270 Millionen Euro mehr als 2002. Sie konnten mehr Geld ausgeben, weil sie 130 Millionen Euro mehr an Drittmitteln einwarben und der staatliche Zuschuss um 80 Millionen Euro stieg. Zwischen den Bundesländern und den Fächergruppen liegen allerdings große Unterschiede. Hier die Antworten auf die wichtigsten Fragen.

Welche Länder investieren am meisten in die Hochschulen?

Auf den ersten Blick schien 2003 Hamburg am spendabelsten zu sein. Die Hansestadt steigerte die Zuschüsse für ihre Hochschulen um 13 Prozent auf jetzt 621 Millionen Euro, ein so großes Plus wie in keinem anderen Land. Die größten Sparer waren Thüringen (minus 27 Prozent) und Sachsen-Anhalt (minus 15 Prozent). In absoluten Zahlen überweist mit 3,9 Milliarden Euro immer noch Nordrhein-Westfalen seinen Unis am meisten, gefolgt von Bayern (2,5 Milliarden Euro). Berlin liegt im relativen Vergleich mit einem Ausgabenminus von 1,8 Prozent auf den hinteren Plätzen, bei den absoluten Zahlen mit Subventionen von 1,1 Milliarden Euro aber auf Rang sechs. Große Finanzspritzen müssen allerdings nicht unbedingt heißen, dass flächendeckend mehr in Forschung und Lehre investiert wurde. Das zeigt der Spitzenreiter Hamburg. Der größte Teil des zusätzlichen Geldes ging in die Uniklinik – und dort an das Personal. Der Wissenschaftssenat konnte bis Redaktionsschluss den Grund dafür nicht erklären.

Welche Einnahmequellen gibt es noch?

13,5 Milliarden Euro nahmen die Hochschulen zusätzlich ein, 4,3 Prozent mehr als im letzten Jahr. Zwei Drittel davon zahlen Krankenkassen und Patienten – die größte Einnahmequelle sind die Krankenhonorare für die Universitätsklinika. Sie stiegen 2003 um 40 Millionen Euro. 3,4 Milliarden Euro fließen an Drittmitteln an die Unis, allein 1,1 Milliarden kommen von der Deutschen Forschungsgemeinschaft. Die Wirtschaft unterstützt die Hochschulen mit 917 Millionen Euro. Die Berliner Hochschulen liegen mit einem Plus von sechs Prozent bei den Drittmitteln auf den vorderen Plätzen. Gebühren spielen in allen Ländern fast keine Rolle: Nur gut ein Prozent der Uniausgaben kommen durch so genannte Verwaltungseinnahmen wieder rein.

Wie unterscheiden sich die Fächer?

Die Hochschulmedizin spielt in einer eigenen Liga. Die Uniklinika geben fast die Hälfte des Geldes aus (14,1 Milliarden Euro) – und spielen mit den Patientenhonoraren und fast einer Milliarde Euro an Drittmitteln mehr als drei Viertel der zusätzlichen Gelder ein. So ist die Steigerung der Hochschulausgaben auf die Medizin zurückzuführen: Ohne das Fach hätten die Ausgaben fast stagniert. Die Naturwissenschaftler mit 862 Millionen Euro und die Ingenieure (715 Millionen Euro) gehören nach den Medizinern zu den fleißigsten Drittmittelsammlern.

Wofür gaben die Unis das meiste Geld aus?

Ob das Geld tatsächlich für mehr Wissenschaftler und moderne Labore ausgegeben wurde, lässt sich – siehe das Beispiel Hamburg – nicht genau sagen. Laut einem Sprecher des Statistischen Bundesamtes schlugen sich allein Lohnsteigerungen mit zwei Prozent Mehrausgaben in den Etats nieder. Für das Personal zahlen die Unis am meisten: 18,5 Milliarden Euro.

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